Neue Repräsentanz in Arenys
Die DSV Kreuzer-Abteilung hat einen neuen Partner: den Club Nàutic d’Arenys de Mar. Er liegt 20 sm nordöstlich der katalanischen Hauptstadt Barcelona, zweit wichtigste Stadt Spaniens nach der Kapitale Madrid. Dort heißt man Fahrtensegler willkommen und freut sich auch auf Yachtclubs aus Deutschland.
Arenys de Mar ist ein Küstenort mit circa 15.000 Einwohnern. Die Bahnlinie führt hier am Meer vorbei und unweit der Station liegt der Hafen mit seiner langen Außenmole auf der Nordseite, die den überwiegenden nördlichen Winden in der Region trotzt.
In diesem Hafen, der auch größeren und kleineren Fischerbooten eine Heimat bietet, ist der Club Nàutic d’Arenys ansässig. Seit 1952 gibt es ihn hier und gerade ist es ihm gelungen, für weitere 25 Jahre die Konzession zum Betrieb der Liegeplätze zu erhalten.
Eine neue Konzession bedeutet in Spanien, dass der Hafenbetreiber im Gegenzug investieren muss. So auch hier: Für mehrere Millionen Euro werden in diesem Jahr die Steganlagen umgestaltet. Das bedeutet Einschränkungen, aber die will man maximal minimieren.
Clubmitglieder müssen ihre Boote manchmal mehrfach verlegen, doch Yachten auf der Durchreise sollen die „Reforma“ möglichst wenig spüren. Mitglieder der DSV Kreuzer-Abteilung erhalten sogar kleine Rabatte auf die aktuelle Preisliste für Haupt- und Nachsaison.
Nach Aussagen des Clubs ist Arenys (gesprochen „Aränsch“) ein sehr wichtiger Absprunghafen für die Überfahrt zu den Balearen-Inseln. Zum Cabo Formentor, Nordspitze Mallorcas, sind es circa 100 sm, nach Ciutadella im Westen der Insel Menorca circa 110 sm.
Der Unterschied zu einer Überfahrt vom nahen Barcelona liegt beide Male unter 5 sm. Wer vorher sein Boot auftanken möchte, muss das in 2019 zumindest noch in den Nachbarhäfen tun. Entweder in Puerto El Balis 3 sm SWW oder in Blanes 12 sm NNE.
Man muss aber auch nicht wegfahren, man könnte auch bleiben in Arenys. Denn mit Blanes beginnt 12 sm entfernt die bekannte Costa Brava (Wilde Küste) mit ihren vielen Buchten und kleinen Häfen und dem Vorgebirge, das sich bis ans Meer vorschiebt.
Zum Bleiben lädt auch ein weiteres Angebot des Club Nàutic d’Arenys ein: die Einladung an Segelclubs im Deutschen Segler-Verband zum gemeinsamen Training. Vor allem Jugend-Abteilungen sollen sich angesprochen fühlen. Kontaktaufnahme gerne direkt an:
Fr. Corinna Wehner (spricht Deutsch, Spanisch, Englisch und Niederländisch)
T +34 937 921 600
Text: Martin Muth
Titelbild: © Club Nàutic d’Arenys de Mar
Sardinien: Neues aus dem Nationalpark La Maddalena
Seit vielen Jahren steht die Inselgruppe im Nordosten Sardiniens unter Naturschutz und es wird ein Eintrittsgeld verlangt. Das galt auch für die gen Südosten entrückte, sehr beliebte Isla Mortorio, circa 5 sm südöstlich vom Nobelhafen Porto Cervo. Mittlerweile kann sie kostenfrei angelaufen werden.
Diese Entwicklung freut viele Skipper, einheimische und jene aus anderen Gegenden Italiens oder auch aus dem Ausland. Denn die Ankergründe der Insel, allen voran die Nordwestbucht, sind von einem besonderem Liebreiz und locken entsprechend viele Yachten an. Die Nationalpark-Regeln, z. B. zum Ankern und Fischen, sind zu beachten, aber bezahlen muss man für den Platz nicht.
Infos über den Park gibt es unter www.lamaddalenapark.it. Dort kann man auch online bezahlen, wenn man nicht in eines der gut ein Dutzend Büros gehen will, wo man die Eintrittskarte direkt erwerben kann. Auf der Webseite auf Deutsch umstellen und den Menüpunkt „Naturschutzgebiet“ wählen. Weiter unter „Services“. Bezahlung über Paypal möglich. Wer ohne gültiges Ticket angetroffen wird, muss auf den Normalpreis 40% Aufschlag zahlen. Die oben beschriebene Isla Mortorio nahe der Marina Portisco ist, obwohl Teil des Nationalparks, ausgenommen. Wer hier nach einem Ticket gefragt wird, soll das als Betrugsversuch melden.
Für eine Segelyacht im Tarif „Pleasure“ von 10,01m bis 13,99 m Länge über alles werden aktuell 60 Euro für ein Sieben-Tage-Ticket berechnet, da sind 60 % des Normaltarifs von 101,00 EUR. Segelyachten erhalten gegenüber Motorbooten also 40 % Rabatt.
Wildcards für Fahrtenseglerinnen-Crews beim Helga Cup!
Fahrtenseglerinnen aufgepasst! Haben Sie schon vom Helga Cup gehört und wollen gern dabei sein? Mal ins Regattasegeln auf kleinen wendigen Booten schnuppern? Das ist die Gelgenheit: Das Helga Cup-Team vergibt zwei Wildcards für Fahrtenseglerinnen-Crews!
#thinkHelga will Frauen im Segelsport sichtbar machen und wendet sich an alle Frauen – egal ob Regattaseglerin auf Jollen, auf Dickschiffen, ob Ofsshore- oder Binnen, oder eben Fahrtenseglerin. Speziell für Fahrtenseglerinnen und Seeseglerinnen gibt es zwei Wildcards für die Teilnahme am Helga Cup, der vom 13. bis 16. Juni 2019 stattfindet, für die sie sich jetzt bewerben können:
Einfach eine Crew mit 4 (max 5) Seglerinnen zusammenstellen, einen coolen Namen suchen und ab geht die Bewerbung. Wenn die Zusage vom Helga Cup-Team kommt, ist die Anmeldung erst gültig, wenn das Startgeld von 300,-€ (für 4 Seglerinnen) überwiesen ist. Mehr Details gibt es auf der Webseite Helga Cup 2019
Die Bewerbung mit den Infos, warum Ihr Team dabei sein will, einfach per E-Mail an: [email protected] schicken. Wir drücken die Daumen und freuen uns auf ganz viel Fahrtenseglerinnen-Power auf der Alster!
Griechenland: Behörde veröffentlicht Details zur Steuerzahlung
Eine Woche bevor die neue Bootsabgabe am 2. April erhoben wird, hat die Unabhängige Behörde für öffentliche Einnahmen AADE die Regeln zum Entrichten der Gebühr veröffentlicht. Auf www.aade.gr/polites/etepai können Sie Informationen dazu in einer Broschüre und detaillierter in den frequently asked questions (FAQ), beides auf Englisch, herunterladen.
Einige wichtige Details sind darin nicht ausreichend geklärt und wichtige Anregungen der britischen Cruising Association (www.theca.org.uk) und der DSV Kreuzer-Abteilung sind nicht aufgenommen und im Sinne der Wassersportler umgesetzt worden. Auch wird es zumindest zu Beginn nicht die Möglichkeit geben, die neue Steuer online oder per Banküberweisung zu bezahlen, auch wenn sowohl in der Broschüre und in den FAQ immer wieder davon die Rede ist. Der Ablauf ist wie folgt: Die Hafenbehörde stellt ein Formular aus. Mit dem Formular ist der Betrag bei einer Bank einzuzahlen. Zurück bei der Hafenbehörde erhält man einen Eintrag, dass die Steuer entrichtet wurde.
Gut gemeint, aber nicht gut gemacht, ist die Idee, dass jemand die Steuer nicht bezahlen muss, wenn er sein Boot „out of use“ stellt. Doch wer das nicht persönlich bei der Port Police machen und im Gegenzug die Bootspapiere dort hinterlegen kann, hat ein Problem. Denn dann müsste er aufwendig eine Vollmacht erteilen, auch in griechischer Sprache. Der griechische Marina-Verbund K&G Marinas hat deshalb begonnen, mit der jeweils örtlichen Port Police eine Vereinbarung zu erzielen, dass die Bootspapiere der Eigner in der Marina verbleiben können, wenn der Eigner sein Boot „unbenutzt“ stellen möchte, und dem Marinabüro eine einfache Vollmacht erteilt.
Ein weiteres Problem: die einseitige Info-Broschüre legt nahe, dass allein das an Landstellen eines Bootes ausreichen würde, um keine Steuer zahlen zu müssen. Sie weist nicht darauf hin, dass die Bootspapiere danach zwingend bei der zuständigen Port Police zu hinterlegen sind.
Für Probleme kann zudem sorgen, dass die Steuer auch für einen einzigen Tag, den das Boot in einem Monat benutzt wird, entrichtet werden muss. Es steht zu erwarten, dass also zu Beginn und Ende eines Monats die Marina-Betreiber und die Hafenbehörden von Bootseignern überrannt werden – und gerade die Port Police ist personell darauf nicht eingerichtet. Auch das Einzahlen der Steuer bei den Banken kann damit ein ernsthaftes Problem werden.
Die britische Cruising Association – bei der Kritik an vielen Details zur Durchführung der Steuererhebung federführend – und die DSV Kreuzer-Abteilung haben die Unabhängige Behörde für Öffentliche Einnahmen AADE deshalb aufgefordert, die Einführung der Steuer über den 2. April hinaus zu verschieben, bis ein mehrsprachiges elektronisches Bezahlsystem eingeführt worden ist und funktioniert.
Die neue Bootssteuer TEPAI gilt für alle Wasserfahrzeuge über 7 m Länge in griechischen Gewässern unabhängig von der Flagge, die sie führen. Die Gebühren, Rabatte und Strafen bei Nicht-Zahlung sind in der Info-Broschüre (s. o.) zusammengefasst. Neu ist, dass Eigner auch rückwirkend die Steuer entrichten können, solang sie von sich aus aktiv werden und die ausstehende Bezahlung nicht erst bei einer Kontrolle auffällt.
Fahrtenseglerabend 2019
Ausgezeichnete Geschichten auf der Preisverleihung des Fahrtenwettbewerbs am 23.03.2019 in Berlin – ein Highlight des Fahrtensports!
Der Segelsommer 2018 war sensationell: Sonne satt und blauer Himmel an den deutschen Küsten. Entsprechend viele Crews folgten dem Motto „Erzähl doch mal…“ und reichten ihren Törn beim Fahrtenwettbewerb der DSV Kreuzer-Abteilung ein. 79 Crews wurden ausgezeichnet, der Commodore-Preis und der Jugendpreis Silberne Möwe jedoch blieben in der Vitrine.
Und zu berichten gab es vieles aus Nordsee, Ostsee und Mittelmeer, aber auch aus exotischen Gewässern und den Binnengewässern vor der Haustür. Insgesamt 88 Crews haben teilgenommen in den fünf Kategorien Hochsee, See, Küste, Binnen und Jugend. „Das sind so viele Teilnehmer wie schon seit vielen Jahren nicht mehr!“, freut sich Clemens Fackeldey, der Obmann der DSV Kreuzer-Abteilung. Gerade das Fahrtensegeln liegt dem Berliner, der in Personalunion DSV Vize-Präsident für Breitensport und Fahrtensegeln ist, sehr am Herzen. Die Erfolgsbilanz des Jahres 2018 ist der verstärkten Werbung auf verschiedenen Kanälen zu verdanken. Neben Aufrufen zum Mitmachen in den Nautischen Nachrichten und in anderen DSV-Medien wurden auch die Landesseglerverbände angeschrieben, um Seglerinnen und Segler für die Teilnahme zu gewinnen.
Und das Ergebnis lässt sich sehen: Die zehnköpfige Jury hat nach intensiven Beratungen 27 mal Gold vergeben, 35 mal die Kategorie Silber und 17 mal Bronze. Naturgemäß wurden die meisten Fahrten in der Kategorie See eingereicht, darunter 2018 viele Küstenfahrten, wohingegen es nur drei Nennungen im Bereich Hochsee gab. Gabriela Thiele, die der Jury des Fahrtenwettbewerbs vorsitzt, ist dennoch zufrieden. „Wir haben auch in diesem Jahr wieder wirklich tolle Bewerbungen erhalten. Dabei werden von den Crews mehr und mehr Unterlagen auf elektronischem Wege eingereicht, was die Bearbeitung erleichtert. Schade ist allerdings, dass immer häufiger Unterlagen unvollständig eingereicht werden.“ Die Folge sind Punkteabzug und schlimmstenfalls Nichtbewertung, weil der Reiseverlauf nicht klar nachvollziehbar ist. Und das ist eines der Kernkriterien seit Schaffung des Fahrtenwettbewerbs im Jahr 1911: Die Reisen müssen navigatorisch sauber geplant, seemännisch sicher durchgeführt und professionell dokumentiert werden, damit sie anderen Seglerinnen und Seglern zur Nachahmung empfohlen werden können.
Die Verleihung der Preise fand dieses Jahr in Berlin statt, wo die Kreuzer-Abteilung vor mehr als 100 Jahren gegründet wurde – damals wie heute mit dem Ziel, den Fahrtensegelsport in Deutschland zu fördern. Neu war allerdings der Veranstaltungsort, der historische Bärensaal in Berlin-Mitte. Zur Verfügung gestellt wurden die Räumlichkeiten vom Berliner Senat, Abteilung Inneres und Sport. Und einige der Hausherren ließen es sich nicht nehmen, auch persönlich bei der Preisverleihung anwesend zu sein.
Für den Berliner Senat begrüßte Staatssekretär Aleksander Dzembritzki die Seglerinnen und Segler mit einem Grußwort. Auch Frank Schlizio vom Landessportbund Berlin und Christian Ahrendt vom Berliner Segler-Verband waren mit von der Partie und unterstrichen damit die Wichtigkeit des Segelsports auf den Berliner Gewässern. Anke Reemts von der Deutschen Gesellschaft für Schiffbrüchige warb für die Arbeit der Seenotretter, was unter den Versammelten gut ankam. „Mit den Seenotrettern ist es gewissermaßen wie mit der Feuerwehr, jeder hofft sie nie zu brauchen, ist aber froh, dass es sie gibt!“, resumierte DSV-Generalsekretär Dr. Germar Brockmeyer die wertvolle Arbeit der DGzRS. Unterstützt wurde der Fahrtenwettbewerb in diesem Jahr von der Messe boot & fun, deren Vertreterin Barbara Würschmidt staunte, wie vielfältig die Reisen der Segler ausfielen. Als Medienpartner waren Thorsten Höge vom SVG Verlag und Kerstin Zillmer vom Online-Segelmagazin FLOAT dabei.
Trotz der vielen guten Reisen gab es allerdings im Vergleich zu den Vorjahren wenig wirklich außergewöhnliche Fahrten. Aus diesem Grunde votierte die Jury einstimmig dafür die höchste Auszeichnung der DSV Kreuzer-Abteilung, den begehrten Commodore-Preis, in diesem Jahr nicht zu vergeben. Gleiches gilt für die beste Jugendreise, die Silberne Möwe. „Viele mögen das schade finden, es dient aber der Qualitätssicherung,“ resümmiert Thiele die Entscheidung der Jury.
Age-Nissen-Preis
Der Preis für die beste Nordseereise geht im Jahr 2018 an Jörg Lehmann, der mit der Kreuz As blue in 122 Tagen die anspruchsvollen Gewässer der britischen Inseln umrundete und stattliche 3.446 sm zurücklegte, davon allein 2.385 unter Segeln. Gerade die großen Distanzen und der hohe Segelanteil haben die Jury überzeugt und dafür gesorgt, dass der Preis in diesem Jahr an die Kreuz As blue geht.
Ostseepreis
Als beste Reise im Bereich Ostsee wurde die Fahrt von Corinna und Dr. Peter Cramer mit Tochter Johanne gewertet. Mit ihrer 11m langen „Freya“ waren sie von Stralsund aus Richtung Stockholm gestartet und hatten nach 35 Tagen sportliche 1650 Meilen geloggt, davon 1138 unter Segeln. Bestochen hat dieser Törn neben der professionellen Vorbereitung und Nachbereitung durch seine sportliche Durchführung, die ein sehr hohes Maß an Seemannschaft zeigt.
Arthur-Doerwaldt-Preis
Rainer Benz und Gisela Zimmermann waren zu zweit einen Monat mit ihrem Folkeboot „Hulda“ unterwegs und erhielten für ihre Fahrt von Dabitz via Fehmarn und über die Eider bis nach Wyk auf Föhr und zurück durch den Limfjord zurecht den Arthur-Doerwald-Gedächtnis-Preis, der die beste Fahrt eines Bootes unter 10 m Länge würdigt. Gerade auch die Eigner von kleinen Booten als positive Beispiele hervorzuheben, ist den Jurorinnen und Juroren wichtig, in diesem Fall die „Hulda“.
Küste-Preis
Theda und Eckhard Kruse segelten ausgehend von Plau am See über Usedom und Rügen küstennah bis nach Wolgast und in die Peene hinein. Bei diesem nachahmenswerten Törn stand der Erholungsfaktor im Mittelpunkt, weniger das Meilenreißen. Die profunde Vor- und Nachbereitung sowie die seemännisch gelungene Durchführung haben die Jury beindruckt, weshalb der Törn mit dem Küsten-Preis honoriert wurde.
Fluss-Seen-Preis
Ute und Stefan Sendtner-Voelderndorff aus dem Spandauer Yacht Club waren mit der Hansejolle „Sausebraus“ auf Binnengewässern unterwegs. Der Törn mit dem rudimentär ausgestatteten und nur 5,85 m langen Boot erinnerte ein wenig an die legendäre Fahrt von Wilfried Erdmann („Ein deutscher Segelsommer“) und erhielt in diesem Jahr den Fluss- und Seen-Preis der DSV Kreuzer-Abteilung für die beste Reise im Binnenbereich.
Motorpreis
Dr. Gisela Brehmer-Ziegenspeck und Prof. Jörg Ziegenspeck waren auch dieses Jahr wieder mit ihrem Stahlverdränger „Nordlicht II“ unterwegs. Nach ihren Törns Rund England in den Vorjahren legten sie 2018 mit der Yacht vom Typ Luna 34 in 35 Fahrtagen 306 Meilen in der Ostsee zurück. Damit errangen sie auch in diesem Jahr wieder den Motorpreis der DSV Kreuzer-Abteilung.
Familienpreis
Der Familienpreis wurde der Familie Haverkamp zugesprochen, die mit ihrer Dehler 37 „Moki“ von Großenbrode aus über das Kattegatt und Skagerrak stattliche 1508 Meilen zurücklegten. Vorbildlich war, wie die Kinder dabei in das Bordleben integriert wurden und im Laufe der Reise mehr und mehr Aufgaben übernahmen. Der gelungene Törn der KA-Mitglieder wurde mit dem Familienpreis geehrt, der mit 1.000 Euro für die Bordkasse dotiert ist.
Sonderpreis
Außerhalb der renommierten Wanderpreise hat sich die Jury in diesem Jahr entschlossen die Jugend-Flottillen-Fahrt des Akademischen Segelvereins Greifswald zu prämieren. Unter der Ägide der drei Skipper Marie-Christine Müller, Jan Bollmann und Kai Sommer fuhren die „Thetis“ und die „Stubber“ mit jungen Seglern von Greifswald bis nach Kopenhagen und zurück. Dabei standen die Ausbildung und das Naturerleben im Vordergrund, weshalb die Jury sich zur Vergabe des Sonderpreises entschloss.
Sonderpreis Umwelt
Der Sonderpreis Umwelt ging an Dr. Jens Müller für sein meereswissenschaftliches Projekt, das er im Rahmen einer Langfahrt durchgeführt hat.
Wir danken allen Unterstützern und Partnern des Fahrtenwettbewerbs 2018!
Eine Bootsmesse nur für Mehrrumpfboote
Die 10. Ausgabe der Internationalen Multihull-Messe rückt näher. Im April wird die Marina von La Grande Motte in Südfrankreich einmal mehr der Austragungsort dieser Veranstaltung sein. Dann dominieren im Yachthafen für einige Tage ausschließlich Mehrrumpfyachten, darunter sind auch einige Premieren.
Das Konzept der Messe entstand 2009 in der bretonischen Stadt Lorient. In La Grande Motte, im französischen Département Hérault, hat sich die „International Multihull Boat Show“ signifikant entwickelt. Jeder zweite Besucher kam 2018 aus dem Ausland, jeder Zehnte aus Deutschland, schreiben die Organisatoren. Der Flughafen von Montpellier liegt nur gut 10 km entfernt vom Veranstaltungsort und wird täglich von Paris aus angeflogen. Die Messe findet 2019 vom 24. bis 28. April statt.
Mehrrumpfyachten, ob unter Segeln oder mit Motorantrieb, sind seit einigen Jahren besonders angesagt – sowohl bei Eignern, die sich für Langfahrt interessieren oder einfach mehr Lebensraum an Bord wünschen als auch in der Charterbranche. So sind Multihulls in den letzten Jahren zum Wachstumsmotor der Bootsindustrie geworden. Zwischen 1.100 und 1.200 Mehrrumpfyachten werden pro Jahr weltweit gefertigt, sagen die Messe-Veranstalter. 75% davon kommen allein aus französischen Werften.
Einige der angekündigten Neuheiten in La Grande Motte sind diese Yachten:
– AQUILA 44 (Drei-Kabinen-Version)
– AVENTURA 44
– BALI 4.3 Motor
– BALI 5.4
– C-CAT 37, Hybrid Version
– CK64
– DRAGONFLY 32 EVOLUTION
– ITA 14.99
– LAGOON 46
– MARSAUDON TS5
– NEEL 47
– NEEL 65 EVOLUTION
– PRIVILÈGE SERIE 5, Hybrid Version
– ROLGARD 145
– SUNREEF 50
– SUNREEF 60
Im „Ausstellerdorf“ findet der Besucher Ausrüster, Zubehörfirmen, Segelmacher, Dienstleister wie Yachttransporteure und Bootsdesigner – ein umfangreiches Angebot für alle, die nichts „von der Stange“ wollen.
Mehr unter: www.multicoque-online.com
Die Ägäis-Perle Santorin soll eine Marina bekommen
Eine Marina hat die bekannte und beliebte Insel Santorin schon seit 20 Jahren. Doch wird der Hafen von Vlychada überwiegend von Fischern genutzt und er versandet zunehmend. Nun hat die griechische Regierung einen 40-Mio.-EUR teuren, neuen Sportboothafen angekündigt.
Santorins neue Marina würde sich in Monolithos in der Mitte der Ostküste in unmittelbarer Nähe des Flughafens befinden, so die Pläne. 350 Liegeplätze sollen dort entstehen – auch für Großyachten. Die Marina ist Teil einer Reihe von Tourismusprojekten im Wert von zusammen über 325 Mio. EUR.
Der Ort Monolithos hat aktuell einen kleinen Fischereihafen. Der neue Yachthafen dort soll schon in etwa zwei Jahren fertiggestellt sein. Er wäre an dieser Stelle jedoch deutlich weniger gegen den im Sommer vorherrschenden und mitunter starken Nordwind Meltemi (Etesien) geschützt, als der eingangs erwähnte Hafen von Vlychada.
Die Insel Santorin ist in der Ägäis seit vielen Jahrzehnten ein Symbol für die Schönheit der Region. Und sie ist mit einem Mythos verbunden: Manche Forscher meinen, Santorin sei jenes sagenumwobene Atlantis gewesen, von dessen Untergang der griechische Philosoph Platon im Jahr 360 v. u. Z. geschrieben hatte. Ein Vulkanausbruch, der tatsächlich nach geologischen Untersuchungen vor 3500 Jahren stattfand, dient als Beleg für diese Annahme.
Fahrtgenehmigung für Nationalpark Cabrera
Ein Besuch des geschützten Cabrera-Archipels vor der Südspitze Mallorcas steht bei einem Törn dort meist ganz oben auf der Agenda. Für eine Nacht in der Hauptbucht von Cabrera muss eine kostenpflichtige Festmacheboje reserviert werden. Aber damit es noch nicht getan…
Zusätzlich muss eine generelle Fahrgenehmigung für das Naturschutzgebiet beantragt werden. Es wurde gerade großzügig erweitert und ist jetzt das größte, das Spanien zu bieten hat. Diese Fahrgenehmigung gilt ein Jahr ab Antragstellung bzw. Ausstellung und beinhaltet die Berechtigung, die an drei Stellen des Archipels zusätzlich vorhandenen Tagesbojen zu nutzen. Wie der Name schon sagt, darf man an ihnen nicht über Nacht bleiben, aber von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang.
Wer also nur für ein paar Stunden oder auch mal ganz spontan hinüber segeln möchte zur circa 10 sm entfernten Inselgruppe, der sollte diese Fahrgenehmigung unbedingt beantragen und dabei haben. Das geht auf derselben Webseite, auf der auch die Festmachebojen gebucht werden und die Sie über das Institut Balear de la Natura (IBANAT) ↗ gut erreichen. Auf der Unterseite über den Nationalpark Cabrera ↗ klicken Sie auf „Permisos de fondeo, buceo y navegación“ und gelangen so zu den entsprechenden Formularen. Wählen Sie in dem beschriebenen Fall den Link “Permit of navigation” aus. Die Genehmigung wird kurzfristig erteilt. Alles Wissenswerte, auch zur Nutzung der Tagesbojen, ist am Ende des Formulars auf Englisch beschrieben.
Noch wird die Jahresgenehmigung selten kontrolliert, das könnte sich aber in Zukunft ändern.
Beach & Boat 2019: Abtauchen in die Welt des Wassersports
„Durchatmen und abtauchen“ – so lautet das Motto der diesjährigen Beach & Boat in Leipzig. Die größte Wassersportmesse Mitteldeutschlands öffnet vom 28. Februar bis 3. März ihre Tore. Pünktlich vor Saisonbeginn finden Segelinteressierte und Wassersportfans auf der Beach & Boot ein umfassendes Wassersportangebot mit zahlreichen Möglichkeiten für Information, Beratung und Kauf vor.
Der Wasserport präsentiert sich in Leipzig
„Leipzig hat nachweislich keinen Zugang zum Meer und doch zieht in unsere Messestadt einmal im Jahr frische Seeluft ein“, so Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe GmbH. „Vom 28. Februar bis 3. März 2019 verwandelt die Beach & Boat die Halle 4 wieder in ein Eldorado für Freunde der mitteldeutschen Seenlandschaft und Wassersportfans.“ Zum Auftakt in die Wassersportsaison 2019 ist die Beach und Boot der optimale Ort, um sich einen Ein- und Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung auf, am und im Wasser zu holen.
Ein buntes Programm rund um den Wassersport
Das Programm ist abwechslungsreich: Einsteiger können sich im Forum „ABC des Wassersports“ fachkundig beraten lassen. Zahlreiche Aussteller präsentieren außerdem neueste Produkte aus allen Bereichen des Wassersports. Zahlreiche Mitmach-Aktionen auf dem Pool, wie Segeln, Windsurfen oder Stand Up Paddling laden dazu ein, selbst aktiv zu werden. Oder man schaut den professionellen Bootsbauern in der Beach & Boot WERKSTATT über die Schulter: Bootsbesitzer und solche, die es werden wollen, erhalten dort wichtiges Know-how für die Aufarbeitung und Reparatur von Booten. Neben der Praxis vermittelt das interessante Vortragsprogramm auf der MARINA auch theoretisches Wissen: Von Messefreitag bis – Sonntag erfahren Besucher hier Wissenswertes über Boote, Reviere, Charter und mehr. Der Seeland-Kongress richtet in seiner 11. Auflage, am 28. Februar in der MARINA der Beach & Boot, den Fokus auf die nachhaltige Nutzung der Gewässer im mitteldeutschen Raum.
Weitere Informationen über die Beach & Boot gibt es auf der Website und auf Facebook.
Meeresschutzgebiete auf den Balearen ausgeweitet
Damit sich die Fischbestände erholen können, gibt es in Spanien zahlreiche Meeresschutzgebiete, sogenannte Reservas Marinas. Auf den Balearen ist jetzt ein weiteres ausgewiesen worden, zudem wurde der Nationalpark Cabrera-Archipel deutlich erweitert.
In den vergangenen Jahren hat die autonome spanische Region mit der Insel Mallorca in ihrer Mitte zahlreiche küstennahe Gebiete unter Schutz gestellt. In diesen Reservas Marinas ist vor allem der Fischfang eingeschränkt. Die Sportschifffahrt ist durch diesen Schutzstatus kaum betroffen, sie kann durchfahren und über Sandgrund auch ankern, nur das Angeln zum Vergnügen (auch von Bord aus) kann zeitweise untersagt sein.
Am 1. Februar genehmigte die Balearenregierung für die Nordostküste von Ibiza mit der vorgelagerten kleinen Insel Tagomago ein neues Meeresschutzgebiet. Kommerzielle Fischerei ist hier künftig untersagt. Dafür wird, um eine ibizenkische Tradition zu unterstützen, in einigen Bereichen die „handwerkliche“ Fischerei unter bestimmten Auflagen genehmigt und teilweise auch das Freizeitangeln.
Innerhalb des Schutzgebietes ist in der Umgebung der „Losa del Figueral“ (ein knapp überspültes Felsriff) ein integrales Schutzgebiet festgelegt, indem jede Art der Fischerei sowie das Angeln verboten sind. Hier sind viele Raubfische heimisch, darunter Zahnbrassen, die Große Bernsteinmakrele und verschiedenen Arten von Zackenbarschen.
Ebenfalls Anfang Februar wurde die Vergrößerung des Nationalparks Cabrera-Archipel bekannt gegeben. Er ist nun der größte Nationalpark in Spanien. Die neue erweiterte Fläche wird erstmals offenes Meer mit einbeziehen und einen Tiefenbereich von über 2.000 m abdecken. Sie umfasst damit ein Rückzugsgebiet für Wale und große Fische, die hier durchziehen. Geschützt werden so auch tiefer gelegene Korallenbänke. Der seit 1991 zum Schutzgebiet erklärte Nationalpark liegt südlich von Mallorca und umfasst die Hauptinsel Cabrera sowie 18 kleinere Inseln.