Albanien: Länderbroschüre neu erstellt
Das Land im Süden der Adria ist auf dem Weg in die Moderne, aber im Ansehen noch immer belastet durch seine Vergangenheit, als es unter kommunistischer Herrschaft abgeschottet war vom Westen. Sportboote können heute problemlos die Küste befahren, dabei helfen unsere neuen Informationen.
In Albanien ist für Sportbootfahrer einiges anders als in anderen Ländern des Mittelmeerraums. Angefangen dabei, dass Yachten wie Berufsschiffe behandelt werden. Auch wird man sich beim Einklarieren der Hilfe eine Agentur bedienen müssen, die dafür zu entlohnen ist. Es gibt nur einen Sportboothafen, sonst liegt man in Handels- oder Fährhäfen oder in Buchten.
Wer mehr wissen möchte über die Adriaküste zwischen Montenegro und Griechenland und zu den Besonderheiten im Land, der kann als Mitglied der DSV Kreuzer-Abteilung ab sofort die neue Länderbroschüre herunterladen. Zu finden unter www.kreuzer-abteilung.org und dort unter „Informationen für Mitglieder“ und „Mittelmeer“.
Türkei: Länderinformation vollständig überarbeitet
Die türkischen Mittelmeergewässer sind seit Jahrzehnten in der Fahrtenseglergemeinde sehr beliebt. Das hat in den letzten Jahren etwas abgenommen, aber die Rückkehr der Wassersportler ist spürbar. Passend dazu ist die Länderinformation der DSV Kreuzer-Abteilung (KA) nun auf dem neuesten Stand.
Mitglieder können das neue Dokument ab sofort auf der KA-Webseite einsehen und auch herunterladen.
5705 – Wassersport in der Türkei – DSV Kreuzer-Abteilung
Nach einigen Jahren der Veränderungen in verschiedenen Bereichen hat Yusuf Civelekoğlu die Erstellung dieser kompletten Neufassung koordiniert. Yusuf Civelekoğlu ist der langjährige KA-Repräsentant im Küstenort Turgutreis westlich der größeren Hafenstadt Bodrum. Nach einer Promotion in Naturwissenschaften in Deutschland und nach vielen Jahren im Ausland ist er nun seit längerer Zeit schon in seiner Heimat tätig und führt sein Gutachterbüro „Marine Solutions“. Oft ist sein Büro auch für den großen Yachtversicherer Pantaenius aus Hamburg – Partner der DSV Kreuzer-Abteilung – tätig. Yusuf Civelekoğlu wurde unterstützt durch sein Team im Gutachterbüro, namentlich durch Frau Ing. İdil Çam. Die Honorarkonsulin für Deutschland, Frau RA Kaman-Kaplan, und die ortsansässige Yacht Agentur Dragut Sailing haben freundlicherweise ebenfalls wichtige Informationen beigetragen.
Den zweiten Teil der fast 30seitigen Länderinformation nehmen zu einem großen Teil die Sportboothäfen der Türkei ein. Diese Zusammenstellung dürfte derzeit sehr aktuell sein mit allen wichtigen Angaben zu den Kontakten und mit konkretem Bezug zu dem jeweils angebotenen Service.
Autor: Martin Muth
Griechenland: UPDATE Kanal von Korinth im Sommer temporär geöffnet
Eine gute Nachricht für Wassersportler in Griechenland: Der Kanal von Korinth als wichtigste Wasserstraße des Landes wird trotz der umfangreichen Reparaturarbeiten im Sommer für ein paar Monate geöffnet. Eine Umfahrung der großen Halbinsel Peleponnes ist dann nicht notwendig.
Über die temporäre Wiedereröffnung informiert die Betreibergesellschaft des Kanals auf Ihrer Internetpräsenz, nachfolgend der Link:
http://aedik.gr/2022/03/30/press-release-restoration-work-schedule-canal-reopening-update/?lang=en↗
Dort heißt es übersetzt auf Deutsch:
„Die Corinth Canal SA möchte … darüber informieren, dass die Restaurierungsarbeiten im Gange sind und der Kanal gemäß dem offiziellen Zeitplan des Ministeriums für Infrastruktur und Verkehr vom 5. Juli bis zum Ende Oktober 2022 für die Schifffahrt verfügbar sein wird. Danach werden die Restaurierungsarbeiten fortgesetzt.“
Die Arbeiten waren notwendig geworden, nachdem mehrfach Gestein von den steilen Wänden ins Kanalbett gestützt waren. Seitdem ist die Passage gesperrt.
Kontakttelefon: +30 27410 30880 und +30 27410 30886
Verwaltungsdienste: [email protected]
Kundendienstabteilung: [email protected]
Autor: Martin Muth
Griechenland: Neue Marina auf der Insel Symi
Durch die Nähe zur Türkei wurde der Haupthafen der ostgriechischen Insel Symi bis zum Beginn der Corona-Pandemie von vielen Sportbooten angelaufen. Liegeplätze waren oft knapp. Jetzt gibt es eine nahe gelegene Alternative, eine neue kleine Marina eine Bucht südlich, die Pedi genannt wird.
Ormos (übersetzt: Bucht) Pedi verspricht perfekten Schutz, eine ganze Seemeile tief schneidet sie von Ost nach West in die hier fast baumlose Insellandschaft ein. Joachim Parpat, Eigner einer Sunbeam 37 und Mitglied in der SV03 Berlin, der hier zu Besuch war, hält die Marina Pedi für „sehr empfehlenswert. Es gibt sogar gute Duschen und Toiletten.“
Die 30 Liegeplätze mit circa 15 Versorgungssäulen befinden sich im inneren Teil der Bucht auf der Nordseite. Parpat lotete am Kai 5 m Wassertiefe. Kritisch beurteilt er die Dimensionierung der Muringleinen. „Die sind sehr dünn. Ich dachte erst, es handele sich um die Holeleine, aber das war‘s. Für unser Boot mit 7 t Verdrängung hat es jedoch gereicht …“
Parpat, der zusammen mit seiner Frau seit 2016 jedes Jahr mehrere Monate im Mittelmeer segelt (gesamte Adria, Apulien, Kalabrien, Sizilien, jetzt Ägäis und Dodekanes) fotografierte den Aushang der neuen Marina Pedi. Daraus ergeben sich diese Angaben:
Preise: 2 EUR pro Meter/Nacht, Katamarane 4 EUR. WLAN, Duschen und Toiletten und Hochdruckreiniger zum Reinigen des Bootes kostenlos. Wasser 8 EUR/Tag, Strom 10 EUR/Tag, wenn benötigt. Eisblöcke oder -Stücke für 3 EUR. Waschservice und kleinere Reparaturen auf Anfrage. Zu allen Preisen gesellen sich 24 % griechische MwSt. Die Marina weist ausdrücklich darauf hin, dass weder Grau- noch Schwarzwasser am Liegeplatz entleert werden dürfen.
Kontakte:
Capt. Nick Sikakis: Tel. +30 22460 71151, Mobil +30 693 244 9745
Vassilis: Mobil +30 698 601 0528
Symi Tour Agency, Kostas Sykalos, Mobil +30 694 646 6255
Autor: Martin Muth
Foto-Credit: Dr. Joachim Parpat
Kroatien: Zahl der Todesfälle 2019 rückläufig, aber weiter hoch
Die Adria ist ein spezieller Teil des Mittelmeeres. Auf ihrer Ostseite, vor der kroatischen Küste, hat sie da und dort fast Binnensee-Charakter. Das provoziert Leichtsinn und Übermut bei Sportbootfahrern und das zeigt sich auch an der Zahl der Todesopfer. 2019 zwar weniger, aber immer noch zu viele.
Die kroatische Seenotrettung schreibt in ihrem Jahresbericht für 2019, dass 1.155 Personen gerettet werden konnten. 59 Yachten, die manövrierunfähig waren, oder einen Motorschaden hatten, wurde geholfen. Die Anzahl der Todesfälle mit Sportbooten ging auf 27 zurück, 2018 waren es 40, davor 33 gewesen. Zwischen 2013 und 2014 war die Zahl der auf See getöteten Wassersportler an der Adria erstmal nach oben geschnellt, hatte sich auf 36 Opfer fast verdoppelt.
Die Seenotretter sehen als Haupursache der Probleme auf See seit Jahren die Fahrlässigkeit der Schiffsführer. Es werden Wetterprognosen ignoriert, Boote sind unzureichend ausgestattet und nautische Erfahrung ist oftmals lediglich rudimentär vorhanden. Hinzu kommt, dass Seekarten zu wenig genutzt werden, zitiert die Adria-Spezial-Webseite skippertipps.de.
Kroatien: Endlich mehr Platz in Dubrovnik
Dubrovnik, einst Ragusa genannt, zählt mit der Altstadt in einer erhaltenen Festungsanlage zu den absoluten Perlen an der Adria – wenn heute auch überschwemmt durch den Kreuzfahrttourismus. Für Yachten gab es immer zu wenige Liegeplätze, doch im Juni entspannte sich die Situation endlich.
Denn dann erhielt die Marina Frapa Dubrovnik die Genehmigung zur Eröffnung und ist damit ab sofort die Konkurrenz zur etablierten, aber auch überlasteten ACI-Marina am Ombla-Fluss, der beim Haupthafen der Stadt unterhalb einer großen Straßenbrücke in die Adria mündet.
Die neue Marina befindet sich beim Stadtteil Gruz, ein paar Kilometer nordwestlich der Altstadt. Es gibt circa 180 Liegeplätze für Yachten zwischen 10 und 35 m, eine kleine Erweiterung ist vorgesehen. Darüber hinaus können auch Megayachten bis 70 m Länge anlegen.
Die Preisliste beginnt erst bei 14 m Länge, schreibt die Segelzeitschrift „Yacht“. Für alle Boote darunter, egal wie klein sie sind, werde in den Monaten Juli und August pro Nacht ein Einheitspreis in Höhe von 170 Euro fällig, in der Nebensaison 130 Euro. Günstiger sei die nahe ACI-Marina allerdings auch nur in der Woche, am Wochenende liege sie auf einem ähnlichen Level: Dort seien dann für eine 14-m-Yacht vom 1. Juni bis 30. September freitags und samstags 165 Euro zu entrichten, von Sonntag bis Donnerstag 108 Euro.
Die neue Marina ist vom Besitzer der Marina Frapa in Rogosznica realisiert worden, daher die Namensgleichheit zum Sportboothafen weiter im Norden der Adria.
Kontakt:
Tel. +385 20 422 266
E-Mail: [email protected]
Sardinien: Neue Regelung für Bojenfeld vor Tharros
In der Mitte der Westküste von Sardinien befindet sich der Golf von Oristano. Die dortige Marina Oristanesi ist jedoch nur mäßig attraktiv, zudem versandet ihre Zufahrt. Beliebt sind von daher die Festmachbojen bei der nahen Halbinsel Sinis, doch für die braucht man zwingend eine Genehmigung.
Diese Genehmigung muss über die Internetpräsenz des Meeresschutzgebietes für die Sinis-Halbinsel beantragt werden, will man nicht nur durchfahren, sondern dort bleiben, an einer Boje festmachen. Wer diese Genehmigung nicht hat, riskiert ein Bußgeld. Das kann 340 EUR betragen, wie zum Beispiel von der Guardia di Finanza Mitte April verhängt.
Details zum Schutzgebiet, einen 18seitigen Strafenkatalog und den Antrag (auf Italienisch und Französisch) gibt es auf der Webseite www.areamarinasinis.it.
Kontakt:
Direzione dell’Area Marina Protetta “Penisola del Sinis – Isola di Mal di Ventre”
Corso Italia, 108
09072 Cabras (OR)
Italien
Tel.+39 0783 391097
Fax +39 0783 399493
Numero Verde: 0800-382332
Autor: Martin Muth
Kroatien: Die Regeln für Signalpistolen
Während in Deutschland ein ausgeklügeltes Regelwerk rund um Signalwaffen am Bord existiert, geht man in Kroatien mit Signalpistolen liberal um. Das zuständige Ministerium in Zagreb erklärt auf Anfrage der Kreuzer-Abteilung die Details.
- Für die Benutzung von Signalpistolen in kroatischen Hoheitsgewässern gibt es keine spezifische Verordnung. Eine Signalpistole ist folglich an Bord einer Yacht auch nicht speziell zu verwahren.
- Signalpistolen mit den passenden Raketen werden als Teil der Sicherheitsausrüstung eines Bootes betrachtet, die man an Bord mitführen darf.
- Wird die Signalpistole beim Überschreiten der Staatsgrenze mitgeführt, so ist diese anzumelden. Bei der Einreise nach Kroatien mit Signalpistole, aber ohne Schiff, muss für die mitgeführte Wassersportausrüstung – und damit auch für die Signalpistole nebst Munition – beim Zoll ein Nachweis über den Besitz eines Wasserfahrzeugs in Kroatien vorgelegt werden, um von den üblichen Einfuhrabgaben befreit werden zu können. Das geschieht über die Schiffsdokumente und den Liegeplatzvertrag mit einer Marina.
- Für die Benutzung der Raketen, die mit einer Signalpistole verschossen werden können, gelten auf Schiffen die Bestimmungen der SOLAS-Konvention, wonach nach Ablauf von Fristen die Raketen der Hafenbehörde oder der Polizei zur Entsorgung übergeben werden müssen.
Auf Booten und Yachten sind die Eigner verpflichtet, nach eigener Bewertung den Zustand der Raketen einzuschätzen und entsprechend zu verfahren.
Folgende Broschüre der Polizei Hamburg informiert über die Gesetze und Vorschriften rund um Signalwaffen an Bord:
Zur Broschüre “Wir informieren: Signalmittel an Bord”
Autor: Martin Muth
Kanarische Inseln: Schleusentor gegen Atlantik-Schwell
Sportboothäfen rund um die Kanarischen Inseln sind üblicherweise vom Atlantik-Schwell geplagt. Boote fahren am Liegeplatz spazieren, fast alle haben großzügig dimensionierte Ruckdämpfer. In der Marina La Palma ist jetzt Ruhe eingekehrt, die Einfahrt erhielt ein 14 m breites Schleusentor.
Die Marina La Palma liegt in der Hauptstadt Santa Cruz de la Palma auf der Ostseite der gleichnamigen Insel am Westrand der Kanaren. Die Öffnung des Schleusentors dauert circa 8 Minuten, eine Ampel (Rot/Grün) befindet sich an der Einfahrt, schreibt Federico Ulrich, Repräsentant der Kreuzer-Abteilung auf La Palma, genau in Tazacorte im Westen der Insel. Ankommende Skipper müssen sich über UKW-Kanal 09 anmelden.
Die Marina La Palma gehört zur Gruppe Calero Marinas, zu denen auf den Kanaren auch Puerto Calero und Marina Lanzarote auf der gleichnamigen Insel gehören.
www.caleromarinas.com/marina-la-palma
Kontakt: [email protected]
Autor: Martin Muth
Titelbild: © Marina La Palma
Kornati-Ticket online bestellen
Die Eintrittskarten für den beliebten Nationalpark Kornati sind sehr teuer geworden. Sparen lässt sich nur, wenn man sein Ticket für den Archipel vor Zadar in den Vorverkaufsstellen kauft. Einfacher geht es über eine Webseite. Dort werden die Tickets zum gleichen, günstigeren Preis angeboten.
Die Online-Buchung ist möglich auf www.my-sea.com, auf der Homepage ganz unten, oder über die my-sea-app. Dort kann man auch Eintrittskarten für den Nationalpark der Insel Mljet und für die Naturparks Insel Telascica und Insel Lastovo lösen.
My-sea bietet für die Kornaten Tages- und Mehrtagestickets an. Sie sind ausschließlich für die ausgewiesenen Daten gültig. Karten können immer nur frühestens für den Folgetag erworben werden, aber auch noch kurzfristig am Abend vor einem Besuch im Nationalpark.
Was fehlt, sind Hinweise zu den Nutzungsbedingungen. Hinweise zur Gültigkeit des Tickets und zum Storno gibt es auf my-sea während des Buchungsvorgangs.
Weiterführende Links:
https://my-sea.com/de/nationalpark-kornaten
Titelbild: Archiva NP Kornati
Text: Martin Muth