DGzRS: Seenotretter nach Explosion auf Motorboot in Travemünde im Einsatz
Nach einer Explosion im Maschinenraum sind die Seenotretter am Samstagnachmittag, 11. September 2021, in Travemünde für die zweiköpfige Besatzung eines Motorbootes im Einsatz gewesen. Die Freiwilligen-Crew des Seenotrettungsbootes ERICH KOSCHUBS/Station Travemünde der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) war gemeinsam mit den Freiwilligen Feuerwehr Travemünde und Ivendorf, der Berufsfeuerwehr Lübeck sowie der Wasserschutzpolizei im Einsatz.
Gegen 13.30 Uhr erfuhren die Seenotretter von einem brennenden Boot in Höhe der Marina Baltica/Böbs-Werft. Bereits auf der Anfahrt sah die Besatzung der ERICH KOSCHUBS eine dichte Rauchwolke über dem etwa zehn Meter langen Havaristen. „Die beiden Wassersportler, eine Frau und ein Mann, hatten sich mit einem Sprung über Bord und anschließend auf eine Steganlage in der Nähe gerettet“, berichtet Patrick Morgenroth, Vormann der ERICH KOSCHUBS.
Die ERICH KOSCHUBS setzte zwei Seenotretter mit Notfallrucksack an der Steganlage an Land, um die Schiffbrüchigen medizinisch zu versorgen. Glücklicherweise waren die Wassersportler mit dem Schrecken davongekommen.
Um zu verhindern, dass die Flammen auf andere Boote übergreifen, hatten unterdessen die Besatzungen zweier Segelboote den brennenden Havaristen zu einem anderen Liegeplatz an der Fischereibrücke verholt. Dabei zog sich ein Segler eine leichte Brandverletzung an einer Hand zu.
Die Priwallfähre „Pötenitz“ brachte zwei Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehren Travemünde und Ivendorf von der Wasserseite aus zum Unglücksort. Kräfte der Berufsfeuerwehr Lübeck unterstützten die Löscharbeiten von Land aus. Der völlig ausgebrannte Havarist ist inzwischen gesunken.
Im Einsatz waren außerdem das Wasserschutzpolizeiboot „Habicht“, das Feuerlöschboot „Senator Emil Peters“ und der Landrettungsdienst.
Für die Freiwilligen-Besatzung der ERICH KOSCHUBS blieb es nicht der einzige Einsatz an diesem Tag: Bereits kurz darauf schleppte sie eine festgekommene große Segelyacht frei und befreite die dreiköpfige Besatzung aus ihrer misslichen Lage.
Text: Die Seenotretter – DGzRS
Foto: Die Seenotretter – DGzRS
130. Travemünder Woche: Ein großes Segel- und Familienfest
International, inklusiv, innovativ: Die Travemünder Woche (TW) präsentiert zum 130. Geburtstag wieder hochklassigen Wassersport in der Lübecker Bucht. Erwartet werden laut Veranstalter rund 700 Boote mit über 1.300 Seglerinnen und Seglern aus 15 Nationen – und rund 800.000 Besucher. Vom 19. bis 28. Juli feiert Travemünde ein großes Fest mit einem abwechslungsreichen Programm auf dem Wasser und an Land
International: EM und George Cockshott Trophy
Im Mittelpunkt stehen die Meisterschaften: In sieben Disziplinen auf deutscher sowie bei den O’pen Bic auf europäischer Ebene wird um die Titel gesegelt. Mit der George Cockshott Trophy der 12‘-Dinghys ist die TW zudem eingebunden in einen exklusiven internationalen Circuit von vier Stationen in der traditionellen Dinghy-Klasse. Neben den Titelrennen ist Travemünde auch Austragungsort der Segel-Bundesliga und der Junioren Segel-Liga sowie für 13 Ranglistenregatten. Am 24. Juli bittet Bürgermeister Jan Lindenau im Rahmen des Bürgermeisterrennens Finanzministerin Monika Heinold zum Segel-Duell um den Volksbank Rotspon Cup.
Andrea Varner-Tümmler, die Vorsitzende des Hauptveranstalters Lübecker YC, freute sich zur Auftakt-Pressekonferenz, dass sich die TW als Event für alle Leistungs- und Altersklassen etabliert hat: „Ein Ziel der Travemünder Woche ist es auch, möglichst viele Menschen für den Wassersport zu begeistern. Dafür bieten wir mit dem Regattaprogramm einen breiten Mix für alle Alters- und Leistungsklassen, und wir werden auch das inklusive Segeln über den Verein Sail United im Programm haben. Das kam im vergangenen Jahr gut an und wird nun fortgesetzt.“
Inklusiv: ein Wochenende mit Sail United
Auch in diesem Jahr setzt die TW somit auf Inklusion. Am zweiten Wochenende der traditionsreichen Segelveranstaltung (27.-29.07.2019) wird der Lübecker Verein Sail United↗ inklusiven Wassersport für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistiger oder körperlicher Behinderung anbieten. Mit dabei ist auch Heiko Kröger, zweimaliger Paralympics-Medaillengewinner und erfolgreicher Regattasegler. Er unterstützt die Idee von Sail-United-Initiator Tobias Michelsen. “Wir wollen mit dieser Aktion das enorme Potenzial des inklusiven Wassersports für Menschen mit Behinderungen weiter bekannt machen und hoffen, dass sich dadurch viele Nachahmer in Vereinen, Verbänden und Wassersportschulen finden”, sagt Michelsen.
Innovativ: erste IDM Doublehand Offshore
Lange hatten die Seesegler der Lübecker Bucht auf eine Meisterschaftsentscheidung in ihrem Heimatrevier waren müssen. Nach 14 Jahren feiern sie nun ihr IDM-Comeback in Travemünde: Die Internationale Deutsche Meisterschaft im Seesegeln findet vom 20. bis 23. Juli statt. Im Anschluss an die IDM Seesegeln gehört das Seerevier vor Travemünde den Zweihand-Teams: Sie starten in ihre erste IDM Doublehand Offshore. Das Segeln in kleinen Crews auf seegängigen Yachten liegt im Trend und wird in der internationalen Regattaszene immer wichtiger. 2020 veranstaltet World Sailing die erste Mixed Doublehand Offshore-Weltmeisterschaft auf Malta. 2024 folgen dann die Olympischen Spiele vor Marseille. Dort wird dann in Mixed-Teams gesegelt. Die IDM Doublehand Offshore 2019 ist offen ausgeschrieben, dennoch geht die Hälfte der Teams in Travemünde bereits in Frau-Mann-Konstellation an den Start.
Travepromenade: ganz nah am Segelsport
Die Showrennen auf der Trave an den Nachmittagen bringen das Segelgeschehen direkt zu den Besuchern der Travepromenade. Die Rennen werden kommentiert. Auf diese Weise soll der Segelsport einem breiten Publikum näher gebracht werden. Sowieso ist man an der Travepromenade ganz nah dran am segelsportlichen Geschehen: Denn von dort aus hat man nicht nur den besten Blick auf den gegenüberliegenden Priwall mit Passathafen, von wo aus die gesamte Woche über Yachten zu Regatten auslaufen. Man trifft dort auch die Seglerinnen und Segler aus aller Welt. Die gesamte Woche sind vor und auf der Tornadowiese Jollen und Kielboote der TW-Teilnehmer zu sehen. Bundesligisten und Titeljäger der Deutschen 505er-Meisterschaft haben hier ebenso ihren Liegeplatz wie die internationalen Gäste der Ceorge Cockshott Trophy. Und das benachbarte Segler-Village ist ohnehin Treffpunkt der Athleten.
Ein Familienfest: für jeden ist etwas dabei
An Land setzt der Lübecker Yacht-Club weiterhin auf Tradition: An der Promenade gibt es wieder ein Familienfest mit Einkaufsmöglichkeiten, kulinarischer Meile und einem vielfältigen Musikprogramm. Der Brügmanngarten wird für die zehn Tage der TW wieder zum Stadtwerke Lübeck Festivalgarten mit einem unterhaltsamen Musikprogramm. Tagsüber gehört das grüne Areal den Kindern und Genießern. Neben den ständigen Angeboten von Hüpfburg über Bull-Riding bis hin zum Kletterturm gibt es auch ein wechselndes Programm mit dem Nintendo-Truck, der HSV-Fußballschule und einer Spielstraße. Die Eltern können sich, während der Nachwuchs beschäftigt ist, an den Köstlichkeiten der Foodtrucks erfreuen.
Mehr Informationen und das komplette Programm finden Sie auf der Webseite der Travemünder Woche↗.
Titelbild: Christian Beeck © segel-bilder.de