Griechenland – Update zur Bootssteuer
Die angekündigte Bootssteuer könnte erneut verschoben werden.
Während sich die mit der Bootssteuer TEPAI befasste Unabhängige Behörde AADE in Athen einen Tag vor dem bekannt gemachten Starttermin der Erhebung am 9. Mai 2019 trotz wiederholter Aufforderung durch die DSV Kreuzer-Abteilung in Schweigen hüllte, hat die Port Police in der Hafenstadt Rethymno auf Kreta gegenüber Wassersportlern erklärt, dass eine Zahlung vor dem 15. Mai nicht möglich sei. Das angekündigte Online-Bezahl-System sei nicht bereit. Vor diesem Datum sei auch keine Barzahlung an die Port Police möglich.
Die letzte Verschiebung vom 2. April auf den 9. Mai war von AADE erst wenige Stunden vor dem geplanten Start bekannt gemacht worden.
Die DSV Kreuzer-Abteilung wird weiterhin über die aktuellen Entwicklungen berichten.
Griechenland: Behörde veröffentlicht Details zur Steuerzahlung
Eine Woche bevor die neue Bootsabgabe am 2. April erhoben wird, hat die Unabhängige Behörde für öffentliche Einnahmen AADE die Regeln zum Entrichten der Gebühr veröffentlicht. Auf www.aade.gr/polites/etepai können Sie Informationen dazu in einer Broschüre und detaillierter in den frequently asked questions (FAQ), beides auf Englisch, herunterladen.
Einige wichtige Details sind darin nicht ausreichend geklärt und wichtige Anregungen der britischen Cruising Association (www.theca.org.uk) und der DSV Kreuzer-Abteilung sind nicht aufgenommen und im Sinne der Wassersportler umgesetzt worden. Auch wird es zumindest zu Beginn nicht die Möglichkeit geben, die neue Steuer online oder per Banküberweisung zu bezahlen, auch wenn sowohl in der Broschüre und in den FAQ immer wieder davon die Rede ist. Der Ablauf ist wie folgt: Die Hafenbehörde stellt ein Formular aus. Mit dem Formular ist der Betrag bei einer Bank einzuzahlen. Zurück bei der Hafenbehörde erhält man einen Eintrag, dass die Steuer entrichtet wurde.
Gut gemeint, aber nicht gut gemacht, ist die Idee, dass jemand die Steuer nicht bezahlen muss, wenn er sein Boot „out of use“ stellt. Doch wer das nicht persönlich bei der Port Police machen und im Gegenzug die Bootspapiere dort hinterlegen kann, hat ein Problem. Denn dann müsste er aufwendig eine Vollmacht erteilen, auch in griechischer Sprache. Der griechische Marina-Verbund K&G Marinas hat deshalb begonnen, mit der jeweils örtlichen Port Police eine Vereinbarung zu erzielen, dass die Bootspapiere der Eigner in der Marina verbleiben können, wenn der Eigner sein Boot „unbenutzt“ stellen möchte, und dem Marinabüro eine einfache Vollmacht erteilt.
Ein weiteres Problem: die einseitige Info-Broschüre legt nahe, dass allein das an Landstellen eines Bootes ausreichen würde, um keine Steuer zahlen zu müssen. Sie weist nicht darauf hin, dass die Bootspapiere danach zwingend bei der zuständigen Port Police zu hinterlegen sind.
Für Probleme kann zudem sorgen, dass die Steuer auch für einen einzigen Tag, den das Boot in einem Monat benutzt wird, entrichtet werden muss. Es steht zu erwarten, dass also zu Beginn und Ende eines Monats die Marina-Betreiber und die Hafenbehörden von Bootseignern überrannt werden – und gerade die Port Police ist personell darauf nicht eingerichtet. Auch das Einzahlen der Steuer bei den Banken kann damit ein ernsthaftes Problem werden.
Die britische Cruising Association – bei der Kritik an vielen Details zur Durchführung der Steuererhebung federführend – und die DSV Kreuzer-Abteilung haben die Unabhängige Behörde für Öffentliche Einnahmen AADE deshalb aufgefordert, die Einführung der Steuer über den 2. April hinaus zu verschieben, bis ein mehrsprachiges elektronisches Bezahlsystem eingeführt worden ist und funktioniert.
Die neue Bootssteuer TEPAI gilt für alle Wasserfahrzeuge über 7 m Länge in griechischen Gewässern unabhängig von der Flagge, die sie führen. Die Gebühren, Rabatte und Strafen bei Nicht-Zahlung sind in der Info-Broschüre (s. o.) zusammengefasst. Neu ist, dass Eigner auch rückwirkend die Steuer entrichten können, solang sie von sich aus aktiv werden und die ausstehende Bezahlung nicht erst bei einer Kontrolle auffällt.
Die Ägäis-Perle Santorin soll eine Marina bekommen
Eine Marina hat die bekannte und beliebte Insel Santorin schon seit 20 Jahren. Doch wird der Hafen von Vlychada überwiegend von Fischern genutzt und er versandet zunehmend. Nun hat die griechische Regierung einen 40-Mio.-EUR teuren, neuen Sportboothafen angekündigt.
Santorins neue Marina würde sich in Monolithos in der Mitte der Ostküste in unmittelbarer Nähe des Flughafens befinden, so die Pläne. 350 Liegeplätze sollen dort entstehen – auch für Großyachten. Die Marina ist Teil einer Reihe von Tourismusprojekten im Wert von zusammen über 325 Mio. EUR.
Der Ort Monolithos hat aktuell einen kleinen Fischereihafen. Der neue Yachthafen dort soll schon in etwa zwei Jahren fertiggestellt sein. Er wäre an dieser Stelle jedoch deutlich weniger gegen den im Sommer vorherrschenden und mitunter starken Nordwind Meltemi (Etesien) geschützt, als der eingangs erwähnte Hafen von Vlychada.
Die Insel Santorin ist in der Ägäis seit vielen Jahrzehnten ein Symbol für die Schönheit der Region. Und sie ist mit einem Mythos verbunden: Manche Forscher meinen, Santorin sei jenes sagenumwobene Atlantis gewesen, von dessen Untergang der griechische Philosoph Platon im Jahr 360 v. u. Z. geschrieben hatte. Ein Vulkanausbruch, der tatsächlich nach geologischen Untersuchungen vor 3500 Jahren stattfand, dient als Beleg für diese Annahme.