Tödlicher Tauchunfall bei Warnemünde – Umfangreiche Rettungsmaßnahmen erfolglos DGzRS, Marine, Feuerwehr, Wasserschutzpolizei und Rettungsschwimmer im Einsatz
Bei einem Tauchunfall vor Elmenhorst bei Warnemünde ist gestern Abend, Dienstag, 15. August 2023, ein Mann ums Leben gekommen. Der Taucher war von seiner Ehefrau bei der Polizei überfällig gemeldet worden. Von einem Such- und Rettungshubschrauber der Marine wurde er im Wasser entdeckt und kurz darauf von Schwimmern aus dem Wasser geborgen. Reanimationsmaßnahmen blieben leider erfolglos.
Über die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See, das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, wurden um 20.15 Uhr der Seenotrettungskreuzer ARKONA der Station Warnemünde sowie das Seenotrettungsboot KONRAD-OTTO der Freiwilligenstation Kühlungsborn alarmiert, nachdem der Taucher vermisst gemeldet worden war. Außerdem alarmierten die Seenotretter den SAR-Hubschrauber der Marine (SAR = Search and Rescue, Suche und Rettung).
Ebenfalls vor Ort waren die Schlauchboote MV1 und MV2 der Wasserschutzpolizei, im Zulauf war ferner ein Boot der Freiwilligen Feuerwehr Kühlungsborn. Die umliegende Schifffahrt wurde von der Rettungsleitstelle See der DGzRS um scharfen Ausguck gebeten. Vorbereitend für Tauchunfälle wurden zur Verfügung stehende Druckkammern angefragt.
Kurz vor 21 Uhr meldete der SAR-Hubschrauber eine Sichtung im Wasser und zeigte die genaue Stelle durch Signale auf die Wasseroberfläche an. Von der Seeseite lief das Tochterboot des Seenotrettungskreuzers ARKONA in den ufernahen Flachwasserbereich, vom Strand kamen Rettungsschwimmer, die den Mann nur wenige Minuten später an der angegebenen Position aus dem Wasser bargen. Der SAR-Hubschrauber landete, und die Notärztin der Marineflieger übernahm medizinische Erstmaßnahmen.
Leider blieben die sofort eingeleiteten Reanimationsmaßnahmen erfolglos.
Norderney – Schluchter: Ortsunkundige sollte die Abkürzung meiden
Auffallend häufig sind Strandungen im Bereich des Schluchter vor Norderney zu vermelden – teilweise mit Schiffsverlust. Von Westen kommend ist das eine verlockende Abkürzung für die Ansteuerung Richtung Norderney. Doch Vorsicht! Starke morphologische Veränderungen und ein sehr enges Fahrwasser (0,02 NM breit, links und rechts mit Wassertiefen von weniger als 1 m bei NW) und dazu je nach Windrichtung starke Brandung lassen die Passage mitunter lebensgefährlich werden. Dann doch lieber 1 Stunde mehr einplanen und den “Umweg” über das Dove-Tief nehmen. Wobei es auch hier zwischen Tonne D4 und D5 immer wieder morphologische Veränderungen mit Wassertiefen unter 1,7 m gibt. Je nach Tiefgang sollte man mindestens bei halber Tide die Stelle passieren und das auch nur, wenn wenige Schwell/Brandung steht. Wem das alles zu unsicher ist, meidet lieber die Ansteuerung von Norderney bei schwerem Wetter. Vor Seegatten wird generell gewarnt und Unerfahrene sollte Gatten besser bei gutem Wetter passieren und sich vorab ausgiebig mit Ortskundigen austauschen.
Fahrtenseglerabend am 08.09. 2023 im Schulauer Fährhaus
Liebe Seglerinnen und Segler,
auch in der Saison 2022 haben Sie die Weltmeere besegelt und Ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit uns geteilt. Ihre Reisen sind eine wunderbare Inspiration für andere.
Hierfür möchten wir uns bei Ihnen noch einmal herzlich bedanken.
Auch in diesem Jahr wollen wir die Törns und Teilnehmer des Fahrtenwettbewerbs, die von der Jury ausgewertet wurden, gebührend ehren.
Die Vergabe der Auszeichnungen und renommierten Wanderpreise findet am 08. September 2023 in Wedel im neuen Schulauer Fährhaus, Parnaßstraße 29 in 22880 Wedel von 19.00 – 23.00 Uhr statt.
Feiern Sie mit uns unter dem Motto „Erzähl` doch mal!“ diesen Höhepunkt des Fahrtensegelsports – von Seglern für Segler. Gern reservieren wir Ihnen Karten zum Preis von 69,00 Euro pro Person, die den Eintritt und das Abendbuffet inklusive Getränke enthalten.
Über diesen Link können Sie sich und Ihre Freunde direkt zum Fahrtensegelerabend anmelden.
Dafür, dass Sie sich aktiv durch Ihre eingereichte Reise an der DSV Kreuzer-Abteilung beteiligen, spreche wir Ihnen ausdrücklich unseren Dank und Respekt aus. Wir freuen uns, auch in diesem Jahr gemeinsam mit Ihnen in See zu stechen.
Wir wünschen Ihnen, auch im Namen des Vorstands und der Geschäftsstelle der DSV Kreuzer-Abteilung, eine weiterhin erfolgreiche Saison 2023.
Es grüßt Sie herzlich die DSV Kreuzer-Abteilung
Freiwilllige Seenotretter im Einsatz: Einhandsegler an Bord zusammengebrochen
Die freiwilligen Seenotretter der Stationen Timmendorf/Poel und Kühlungsborn der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sind gestern, Samstag, 12. August 2023, einem Einhandsegler zu Hilfe gekommen, der an Bord zusammengebrochen war. Die Ehefrau hatte ihren Mann überfällig gemeldet. Beamte der Wasserschutzpolizei fanden die Yacht vor Anker liegend nördlich von Poel vor.
Gegen 17.30 Uhr hatte die Ehefrau die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See (Maritime Rescue Co-ordination Centre, MRCC Bremen) angerufen, da sie ihren Ehemann, der allein mit seiner Segelyacht unterwegs war, seit 24 Stunden nicht erreichen konnte. Der Segler teilte seine Position regelmäßig über ein Trackingsystem mit seiner Frau.
Auf der letzten gemeldeten Position nördlich von Gollwitz (Poel) fand die Besatzung eines Polizeischlauchbootes die zwölf Meter langte Segelyacht vor Anker liegend vor. Der Segler befand sich in einem gesundheitlich kritischen Zustand an Bord.
Nach Rücksprache mit dem Notfallsanitäter der Johanniter am medizinischen Arbeitsplatz in der Rettungsleitstelle See wurden vom Seenotrettungsboot WOLFGANG WIESE zunächst Rettungssanitäter an Bord genommen. Unter Höchstgeschwindigkeit liefen die Seenotretter daraufhin die Segelyacht an.
Nur unter größter Anstrengung gelang es, mit Unterstützung der beiden Polizeibeamten den Segler per Trage aus der Segelyacht auf das Seenotrettungsboot zu übernehmen. Unter fortwährender Betreuung der Sanitäter wurde der Mann nach Timmendorf gebracht, wo bereits Notarzt und Rettungswagen vor Ort waren. Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht.
Da für die Nacht Gewitter mit starken Böen vorhergesagt waren, kümmerte sich die Besatzung des nachalarmierten Seenotrettungsbootes KONRAD-OTTO der Station Kühlungsborn um das vor Anker liegende Segelboot. Drei erfahrene Seenotretter stiegen über, brachten die Bordsysteme in Gang und holten den Anker auf. Unter Sicherungsbegleitung der KONRAD-OTTO machten sie sich dann auf die zwölf Seemeilen (ca. 22 Kilometer) lange Rückreise nach Kühlungsborn, wo sie kurz vor Mitternacht eintrafen.
Wassereinbruch vor Scharhörn: Seenotretter im Nachteinsatz für Segler
Ein niederländisches Segler-Ehepaar ist in der Nacht zu Donnerstag, 10. August 2023, in Lebensgefahr geraten: In der Dunkelheit kollidierte ihre Yacht mit einer Fahrwassertonne im Scharhörner Watt und erlitt einen Wassereinbruch. Die Seenotretter der Station Cuxhaven der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), eine Kutterbesatzung, die Wasserschutzpolizei und eine weitere Segelcrew eilten den Schiffbrüchigen zu Hilfe.
Gegen 0.50 Uhr empfing die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See (Maritime Rescue Co-ordination Centre, MRCC Bremen) über den digitalen Selektivruf im Seefunk einen „Mayday“-Ruf (Funkspruch bei unmittelbarer Lebensgefahr) einer 13 Meter langen Segelyacht. Umgehend alarmierten die Einsatzleiter den Seenotrettungskreuzer ANNELIESE KRAMER/Station Cuxhaven sowie in der Nähe befindliche Schiffe.
Die ANNELIESE KRAMER lief mit Höchstgeschwindigkeit den Unglücksort an. Die Besatzung eines Fischkutters sowie die Crew einer weiteren Segelyacht entdeckten in der Dunkelheit ein Dinghy, auf das sich die Schiffbrüchigen gerettet hatten. Die Kutterbesatzung nahm das Seglerpaar an Bord.
Kurz darauf trafen die Seenotretter ein und übernahmen die unverletzten Segler. Die havarierte Segelyacht war zu diesem Zeitpunkt noch schwimmfähig. Gemeinsam mit dem Küstenstreifenboot „Bürgermeister Brauer“ der Wasserschutzpolizei Hamburg und unter Einsatz starker Pumpen gelang es den Seenotrettern, die Segelyacht sicher nach Cuxhaven zu bringen.
Dort konnte der Havarist gegen 6 Uhr an der Pier festgemacht werden. Zur Einsatzzeit wehte der Wind aus Nordwest mit vier Beaufort, die Wellenhöhe betrug etwa einen halben Meter.
Vier Menschen nach Mastbruch auf der Kieler Förde in großer Gefahr
Für zwei Erwachsene und zwei Kinder ist am Mittwochnachmittag, 9. August 2023, eine Segelreise an Bord des Seenotrettungskreuzers BERLIN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) zu Ende gegangen: An Bord ihres Folkebootes mit gebrochenem Mast trieben sie manövrierunfähig auf der Kieler Förde. Die Seenotretter der Station Laboe brachten die Segler in Sicherheit.
Kurz nach 12 Uhr meldete sich der Skipper eines Folkebootes per Telefon bei der von der DGzRS betriebenen Rettungsleitstelle See, dem Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen: Nahezu zwei Seemeilen (etwa vier Kilometer) südlich von Kiel Leuchtturm war aus noch unbekannter Ursache der Mast des Bootes gebrochen. Es war nicht mehr zu steuern und trieb manövrierunfähig auf der Kieler Förde. Die vier Segler aus Hessen – zwei Kinder und zwei Erwachsene – benötigten in dem vielbefahrenen Revier umgehend Hilfe.
Die Rettungsleitstelle See der DGzRS alarmierte sofort den in Laboe stationierten Seenotrettungskreuzer BERLIN. Außerdem bat sie das in der Nähe des Unglücksortes befindliche Mehrzweckschiff „Scharhörn“ der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung um Unterstützung. Fast zeitgleich trafen beide Schiffe vor Ort ein. Während die Seenotretter das Tochterboot STEPPKE zu Wasser ließen, setzte die „Scharhörn“ ihr Arbeitsboot aus.
Aufgrund der widrigen äußeren Bedingungen mit südwestlichem Wind der Stärke 7 (bis zu 61 km/h) und etwa einem Meter Seegang entschieden die Seenotretter, zunächst die Besatzung des etwa acht Meter langen Folkebootes aufzunehmen, bevor sie sich um den Havaristen selbst kümmerten. Das Arbeitsboot der „Scharhörn“ übernahm die vier Segler und übergab diese an das Tochterboot STEPPKE.
An Bord der BERLIN versorgten die Seenotretter die zwei Erwachsenen und zwei Kinder, die alle wohlauf waren, und brachten sie in den sicheren Hafen von Laboe. Währenddessen schleppte das Arbeitsboot der „Scharhörn“ den Havaristen in Richtung Innenförde. Kurz vor dem Marine-Ehrenmal übernahmen die Seenotretter den Schleppanhang und brachten das Folkeboot ebenfalls nach Laboe. Gegen 14 Uhr waren sie wieder „Klar P3“ – einsatzbereit auf Station.
Neue UKW-Kanäle in den Niederlanden – Umprogrammierung freiwillig
Die niederländische Behörde Rijksinspectie Digitale Infrastructuur (RDI) führt mit VDES ein neues maritimes Kommunikationssystem ein. Dazu werden eine UKW-Kanäle geändert. Wer dauerhaft in den Niederlanden segelt, kann sein Funkgerät umprogrammieren lassen – eine Verpflichtung dazu besteht nicht.
Hier die Veröffentlichung vom 03.05.2023:
Das VHF Data Exchange System (VDES) wird voraussichtlich in den kommenden Jahren zum Einsatz kommen. Das VDES ist ein neues maritimes Kommunikationssystem für digitale Nachrichtenübermittlung. Mit der Einführung von VDES werden sich einige UKW-Radiokanäle ändern. Es handelt sich um UKW-Kanäle für die analoge Sprachkommunikation. Diese Kanäle stehen dann für die analoge Sprachkommunikation nicht mehr zur Verfügung. In der folgenden Tabelle können Sie sehen, welche UKW-Kanäle beteiligt sind.
Übersicht zum Wechsel der UKW-Kanäle
Kanal |
Derzeitiger Gebrauch | Neue Verwendung |
24 |
Analoge Sprache (Duplex) | Digital |
25 |
Analoge Sprache (Duplex) | Digital |
26 |
Analoge Sprache (Duplex) | Satellit |
27 |
Analoge Sprache (Duplex) | Der Kanal ist unterteilt in: |
– 1027 – Sprache (Analog Simplex) | ||
– 2027 – ASM1 (Anwendungsspezifische Nachrichten) | ||
28 |
Analoge Sprache (Duplex) | Der Kanal ist unterteilt in: |
– 1028 – Sprache (Analog Simplex) | ||
– 2028 – ASM2 (Anwendungsspezifische Nachrichten) | ||
84 |
Analoge Sprache (Duplex) | Digital |
85 |
Analoge Sprache (Duplex) | Digital |
86 |
Analoge Sprache (Duplex) | Satellit |
Karte der Niederlande mit Änderungen der UKW-Kanäle von Rijkswaterstaat. (Hinweis: Diese Karte zeigt nicht, welche Änderungen von Provinzen, Gemeinden und anderen Genehmigungsinhabern vorgenommen wurden.)
Konsequenzen für Landstationen
Landfunkstellen, die die oben genannten UKW-Kanäle nutzen, müssen bis spätestens 1. Januar 2023 auf einen anderen UKW-Kanal umgestellt werden. Dies ist inzwischen an den meisten Landstationen geschehen. Überprüfen Sie vor der Abfahrt, ob sich Ihre Segelroute geändert hat.
Konsequenzen für die Nutzung Ihres Funkgerätes
Die oben genannten Kanäle sind jetzt als analoge Duplexkanäle in Ihrem UKW-Radio programmiert. Ab dem 1. Januar 2023 können Sie diese Duplexkanäle in den Niederlanden nicht mehr für die analoge Sprachkommunikation mit der Küste nutzen. Es ist nicht notwendig, die „alten“ analogen Duplexkanäle aus dem UKW-Radio zu entfernen. Andere Länder nutzen diese Kanäle möglicherweise weiterhin für die analoge Kommunikation mit der Küste.
Das RDI empfiehlt Ihnen, die analogen Simplex-Kanäle 1027 und 1028 bis spätestens 31. Dezember 2023 in Ihrem UKW-Funkgerät zu programmieren. Damit bleibt die Sprachkommunikation über diese Kanäle weiterhin möglich. Die Kommunikation mit einigen Landstationen wird über diese Kanäle erfolgen. Ihr Händler kann Ihnen dabei helfen.
Das RDI kann UKW-Benutzer nicht dazu zwingen, Kanäle aus dem UKW-Radio zu entfernen oder hinzuzufügen. Was das RDI überwacht, ist, dass der UKW-Funker vorschriftsmäßig sendet. Die Regeln für die UKW-Nutzung finden Sie hier https://wetten.overheid.nl/BWBR0036375/2021-06-18. Wir gehen davon aus, dass wir das neue Kanallayout aufgrund der Inbetriebnahme von VDES ab dem 1. Januar 2024 hinzufügen werden.
Im Ausland
Nicht überall gelten die gleichen Regeln für die Nutzung des UKW-Funkgerätes. Es wurden Vereinbarungen im europäischen Kontext getroffen. Das neue Layout wird voraussichtlich ab dem 1. Januar 2024 in Europa vollständig einsatzbereit sein. Das ist nicht ganz sicher. VDES befindet sich noch in der Entwicklung. Einige Länder fordern eine Verschiebung. Wenn Sie das UKW-Funkgerät außerhalb der Niederlande nutzen möchten, stellen Sie sicher, dass Sie sich gut über die Nutzung des UKW-Funkgerätes (der Kanäle) im Land oder in der Region Ihres Zielortes informieren.
BfS 82/23 Nordsee: Weser Änderung der Schifffahrtszeichen
Bekanntmachung für Seefahrer 82/23 | WSA Weser-Jade-Nordsee, 01.08.2023 | |
Deutschland.Nordsee.Weser.Harriersand, Änderung der Schifffahrtszeichen | ||
aktuell veröffentlicht: | ja | |
Karte(n): | INT 1458 (5) | |
Geografische Angabe in: | WGS 84 | |
Zeit der Ausführung: | sofort | |
Gültig von: | 01.08.2023 | |
Gültig bis (einschl.): | auf Widerruf | |
Angaben: | Die Fahrwassertonne 95 ist wieder auf der Sollposition: 53° 16,79539′ N und 008° 29,17489′ E Nautische Unterlagen sind entsprechend zu berichtigen. Die Schifffahrt wird um Beachtung gebeten. |
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In Lebensgefahr vor Norderney: Seenotretter im Einsatz für Segelcrew
Mehr als 40.000 Besucher beim Tag der Seenotretter an Nord- und Ostsee
Auch am Tag der Seenotretter sind die Besatzungen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) auf Nord- und Ostsee selbstverständlich einsatzbereit – und in diesem Jahr auch wieder mehrfach im Einsatz gewesen. Besonders dramatisch war am Sonntag, 30. Juli 2023, ein Seenotfall vor Norderney: Die Segelyacht einer polnischen Crew war auf einer Sandbank festgekommen, die starke Brandung drohte das Schiff zu zerschlagen – Lebensgefahr. Mit dem Seenotrettungsboot OTTO DIERSCH schleppten die Seenotretter der Freiwilligen-Station Norddeich die Segelyacht samt dreiköpfiger Besatzung aus der Gefahrenzone.
Gegen 15 Uhr erfuhr die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See (Maritime Rescue Co-ordination Centre, MRCC Bremen) von der Notlage der zwei Frauen und des Mannes: Im Seegatt Schluchter waren sie etwa eineinhalb Seemeilen (rund drei Kilometer) nordwestlich von Norderney mit ihrer Segelyacht festgekommen. Die starke Brandung hob das etwas mehr als zehn Meter lange Boot immer wieder an und ließ es auf den harten Sandboden aufsetzen – es drohte auseinanderzubrechen. Sofort alarmierte das MRCC die freiwilligen Seenotretter der Station Norddeich, die bereits wenige Minuten später mit dem Seenotrettungsboot OTTO DIERSCH Kurs auf den Havaristen nahmen. Zudem beendete der Seenotrettungskreuzer HANS HACKMACK seinen Besuch zum Tag der Seenotretter auf Langeoog und fuhr zum Unglücksort.
Vor Ort versuchten die Seenotretter aus Norddeich mit der OTTO DIERSCH möglichst dicht an die Segelyacht heranzukommen, um eine Leinenverbindung herzustellen. Dies war jedoch bei südwestlichem Wind der Stärke 6 (bis zu 49 Kilometer pro Stunde), bis zu zweieinhalb Metern Seegang und ablaufendem Wasser eine große Herausforderung. „Wir mussten gut aufpassen, nicht selbst festzukommen“, beschreibt der freiwillige Vormann Marcus Baar die Situation. Als die Brandung die Segelyacht leicht vertrieb, erkannten die freiwilligen Seenotretter ihre Chance sofort: Schnell näherten sie sich mit ihrem Seenotrettungsboot dem Havaristen so weit, dass sie eine Leine hinüberwerfen konnten – die Schleppverbindung war hergestellt.
Die OTTO DIERSCH schleppte die Segelyacht samt unverletzt gebliebener Besatzung in tieferes Wasser bis vor Norderney. Das Tochterboot EMMI des Seenotrettungskreuzers HANS HACKMACK übernahm den Havaristen und brachte ihn in den sicheren Hafen. „Es ist gerade noch einmal gut gegangen“, sagte Marcus Baar nach der Rettung. Wenig später und der Havarist wäre vermutlich von der starken Brandung zerschlagen worden und aus der Segelcrew wären Schiffbrüchige geworden.
Die Seegatten zwischen den Ostfriesischen Inseln Juist und Norderney gelten auch unter erfahrenen Seglern als äußerst anspruchsvoll. Eine exakte Navigation ist erforderlich, da die Fahrwasser an gefährlichen Sandbänken vorbeiführen. Eine Strandung in diesem Bereich ist extrem gefährlich für Schiff und Besatzung. Durch natürliche dynamische Prozesse können sich die Fahrwasser ständig verlagern, weshalb vor dem Anlaufen der Seegatten unbedingt aktuelle Informationen zur Lage eingeholt werden sollten.
Mehr als 40.000 Gäste besuchten die DGzRS-Stationen zwischen Borkum im Westen und Ueckermünde im Osten am zurückliegenden Wochenende zum Tag der Seenotretter. Sie beobachteten Rettungsvorführungen, besichtigten die Seenotrettungskreuzer und -boote – und erlebten an einigen Stationen, wie schnell die Seenotretter nach einer Alarmierung zum tatsächlichen Einsatz auslaufen, um Menschenleben zu retten. Der vor mehr als 20 Jahren von der DGzRS initiierte Aktionstag ist für die Seenotretter von großer Bedeutung. Denn nach wie vor wird ihre gesamte Arbeit durch Spenden und freiwillige Beiträge finanziert.
NOK Gieselauschleuse wieder in Betrieb
Der Schaden an der Gieselauschleuse wurde lokalisiert und beseitigt.
Mit sofortiger Wirkung wird der reguläre Betrieb wieder aufgenommen.
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