Kurze Konzession für die Marina Nueva Formentera
Auf Formentera, der kleinen und südlichsten Balearen-Insel, gibt es nur einen Hafen, der aber hat zwei Hafenbecken und jeweils eine Marina für Sportboote. Für den östlichen Teil hat jetzt eine andere Firma die Konzession erhalten, aber zunächst nur für ein Jahr mit Option auf Verlängerung.
Viele Jahre hatte Formentera Mar die 90 Liegeplätze in der Darsena Levante (übersetzt: östliches Hafenbecken) organisiert. Für 2019 bestimmte die Hafenbehörde für die staatliche organisierten Häfen auf den Balearen einen neuen Konzessionär: Desarrollos Concesionales Insulares S.L. (DECOIN), eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Ende 2015 in Palma gegründet mit der Intention, Sportboothäfen betreiben zu wollen. Auch in Mahón, Hauptstadt der Balearen-Insel Menorca, hat man sich schon beworben, eine bestimmte Anzahl Liegeplätze übernehmen zu wollen.
Für die Marina Nueva Formentera im Puerto La Savina soll DECOIN über 800.000 EUR jährliche Pacht geboten haben, es gab nur einen Mitbewerber. So eine große Summe lässt sich nur deshalb erwirtschaften, weil die Liegegebühren auf Formentera zusammen mit denen in den nahen Marinas von Ibiza-Stadt im Hochsommer zu den höchsten auf den Balearen und am Mittelmeer gehören.
Die Hafenbehörde will in diesem Jahr die Entscheidung über eine längerfristige Konzessionsvergabe fällen, wie es sonst auch üblich ist. Es gibt aktuell eine Initiative des ansässigen Wassersportclubs, der sich für Liegeplätze einsetzt, die auch einheimischen Bootsbesitzern zu Gute kommen können.
Kontakt:
Dársena de Levante, Torre de Capitanía
07870 Puerto de La Savina, Islas Baleares
Tel. +34 971 77 33 31
[email protected]
www.nuevaformentera.es↗
Sonderkonditionen für KA-Mitglieder in Venedig-Marina
Die weltberühmte Lagunenstadt an der oberen Adria hatte vor Jahren kaum Liegeplätze für Yachten auf der Durchreise. Das änderte sich zuletzt mit dem Neubau zweier citynaher Marinas. In der Marina Vento di Venezia gibt es jetzt Sonderkonditionen für Mitglieder der DSV Kreuzer-Abteilung (KA).
Die Marina Vento di Venezia liegt östlich des Zentrums von Venedig. Eine der vielen städtischen Fähren verbindet diesen Sportboothafen auf einer kleinen Insel Certosa binnen zwei Minuten mit dem touristischen Teil der Stadt und den dortigen Hauptsehenswürdigkeiten Rialto und Markusplatz.
Die Konditionen für KA-Mitglieder in der Marina sind nun wie folgt: 10 % Rabatt für Verträge über ein Jahr, bei einem Wintervertrag und auch für kurze Aufenthalte. Es gibt Personen im Büro, die Deutsch oder Englisch sprechen. Repräsentant für die KA ist Claude Dischly.
Alle Bilder: © Venezia Certosa Marina
Anschrift und Kontakt:
VdV S.r.l. Vento di Venezia
Isola della Certosa
30141 Venicia, Italia
Tel. +39 041 5208588
Fax: +39 041 5222497
E-Mail: [email protected]
Italien – Klarierung erforderlich
Die Nachricht ließ 2017 aufhorchen: Yachten, die Italien über die Adria Richtung Kroatien verlassen, müssen ausklarieren. So die Information von der oberen Adria. Doch auch in anderen Regionen und Häfen des Landes müssen sich Sportboote jetzt wieder an- und abmelden.
Diese neue Pflicht zum Ausklarieren wird nicht von den Behörden im nahen Kroatien gefordert. So war es zunächst dargestellt worden. Doch die Kroaten erwarten beim Einklarieren keinen Ausklarierungsbeleg aus einem anderen Land, wie auf Anfrage hin klar gestellt wurde.
Vielmehr ist es so, dass Italien den Takt vorgibt. Auch in anderen Regionen Italiens kommen eigentlich gestellungsfreie Sportboote um Aus- und auch Einklarieren nicht mehr herum. Vor allem auf der Adriaseite, hier ist die Chance groß, dass eine Yacht aus Kroatien einläuft oder dorthin ablegt.
Denn Kroatien ist zwar EU-Mitglied aber noch kein Mitgliedstaat im Schengener Abkommen zur Abschaffung der stationären Grenzkontrollen an den Binnengrenzen der teilnehmenden Staaten. Fahrten zwischen Italien und den südlich von Kroatien gelegenen Adria-Anrainer-Staaten Montenegro und Albanien geschehen zwischen einem sogenannten Drittland und der Europäischen Union. In allen Fällen ist Italien gehalten, die Dokumente für Schiff und Crew zu prüfen.
In welchen Häfen an der Adria oder in Italien die mit der Abwicklung der Formalitäten beauftragen Carabinieri sich besonders intensiv um das Klarieren kümmern, ist nur fallweise bekannt. Auf jeden Fall in Manfredonia auf der Südseite des Gargano – der sogenannte Sporn des italienischen Stiefels – und gegenüber von Montenegro und Albanien gelegen. Ein Skipper und Mitglied der Kreuzer-Abteilung wurde dort 2018, von der kroatischen Insel Vis kommend, zum Ein- und später auch zum Ausklarieren aufgefordert.
Im April dieses Jahres wurde einer Eignerin in der Darsena San Marco in Grado, Region Nordadria, mitgeteilt, dass sie künftig Ausklarieren und auch wieder Einklarieren muss, wenn sie Italien Richtung Kroatien verlässt. Die Formalitäten dafür können nun nicht mehr über das Marinabüro per Fax oder E-Mail erledigt werden, sondern der Vorgang muss persönlich (mit dem ausgefüllten Formular und den Ausweisen der Crew) bei der Polizei (Carabinieri) erfolgen.
In Grado bei der Legione Carabinieri Friuli Venezia Giulia – Stazione di Grado
Grado, via Goldoni nr. 8, Tel. +39-0431-80781
E-Mail: [email protected] oder [email protected]
Für die Marinas um Monfalcone soll die Polizei am Flughafen Triest nahe dem Ort Ronchi dei Legionari zuständig sein.
Im Zuständigkeitsbereich der Carabinieri in Lignano Sabbiadoro (UD) in Norditalien reicht es nach Information des lokalen KA-Repräsentanten Peter Markowitz weiterhin aus, vor der Abfahrt aus dem Hafen die unterschriebene Crewliste per E-Mail ([email protected]) oder Fax (+39 0431 720270) zu senden und einen Ausdruck derselben mitzuführen. Eine Telefonnummer des Schiffsführers, am besten mobil, wird gewünscht.
Problemlos sollte weiterhin ein Ablegen von Italien nach Piran (Slowenien) sein, denn Slowenien gehört zum Schengen-Raum. In Piran gibt es einen Zollsteg für ein Ausklarieren zum benachbarten Kroatien.
Griechenland: Die neue Bootsabgabe TEPAI am Computer bezahlen
Was viele nicht erwartet hatten, ist nun Realität: Die neue griechische Bootsabgabe TEPAI kann online bezahlt werden. Mit diesem Versprechen war die Erhebung Anfang April auf den 9. Mai verschoben worden. Wie es funktioniert, kann hier nachgelesen werden.
Wer seine Yacht schon in Griechenland hat, kann sich mit dem Bezahlen noch Zeit lassen bis zum 18. Mai. Und wessen Yacht an Land steht, der muss die Steuer erst entrichten, wenn das Schiff ins Wasser kommt. Der Starttermin 9. Mai gilt für alle, die jetzt einreisen in griechische Hoheitsgewässer. Ohne TEPAI entrichtet zu haben, gibt es nämlich nicht das zwingend vorgeschriebene Bootspapier DE.K.P.A. Es kostet 50 EUR. Eigner oder Skipper unter Nicht-EU-Flagge erhalten an Stelle dessen ein Transitlog, auch dafür ist wichtig, dass TEPAI bezahlt wurde.
Der TEPAI-Beauftragte der britischen Cruising Association (CA), das Pendant zur DSV Kreuzer-Abteilung, hat einen Tag nach Bekanntgabe die Probe aufs Exempel gemacht und seine Yacht mit Liegeplatz in Griechenland im Bezahl-System für TEPAI registriert und auch bezahlt. In einem kurzen Beitrag führt er auf Englisch durch das Procedere.
Weitere Anlagen zum Anklicken und Herunterladen sind:
- Die Hinweise der Unabhängigen Behörde für öffentliche Einnahmen, AADE, zum Online-Bezahlvorgang
- Die vollständige Erläuterung der Bootsabgabe in der Form „Häufig gestellter Fragen“, im Englischen „Frequently asked questions“, FAQ, in der neuen Fassung vom 9. Mai
- Die Kurzbroschüre zum TEPAI, nun auch auf Deutsch
Die Bootsabgabe TEPAI gilt für alle Wasserfahrzeuge über 7 m Länge in griechischen Gewässern unabhängig von der Flagge, die sie führen. Sie ist besonders hoch für Schiffe über 12 m Länge.
Neu ist, dass Bootseigner auch rückwirkend bezahlen können, so lange sie von sich aus aktiv werden und nicht erst bei einer Kontrolle auffallen. Wer sein Schiff „out of use“ (z. B. an Land) stellt, muss für die Zeit nicht zahlen. Wird das Boot auch nur einen Tag im Monat bewegt, dann fällt die Steuer für diesen Monat an.
Kroatien – Neuigkeiten aus der ACI Marina Rovinj
Die Marina Rovinj der großen kroatischen Marinakette ACI ist seit Jahrzehnten eine der beliebtesten des Landes. Auch weil die nahe Altstadt von Rovinj zu den Kleinoden des Landes zählt, ein Muss auch für Bootstouristen. 2016 begann der Umbau der Marina, Ende April 2019 wurde sie neu eröffnet.
Die ACI-Marina Rovinj zählte schon immer zu den teuersten Häfen des Landes. Lage, Lage, Lage, das lässt sich eben auch an Sportboothäfen ablesen und nicht nur an Wohnungen und Häusern. Mit dem weiter anhaltenden Zustrom zahlungskräftiger Wassersportler und immer größerer Yachten beschloss die Führung des halbstaatlichen Unternehmens Adriatic Croatia International Club, eines ihrer Zugpferde neu aufzusatteln. Nun ist der Sportboothafen bereit für größere Aufgaben.
ACI, Kroatiens größter Marinaverbund mit mehr als 20 Yachthäfen an der Adriaküste, hat nicht nur die Marina ordentlich aufgehübscht, sondern auch das damit verbundene, angrenzende Hotel. Im Hafen stehen jetzt fast 200 Liegeplätze im Wasser zur Verfügung. Landstellplätze gibt es nicht.
Weitere Infos zur Marina Rovinj finden Sie über diesen externen Link↗:
Titelbild: ACI Marina Rovinj ©Jan Ruziic
Griechenland – Bootssteuer neuester Stand
Die Bootssteuer in Griechenland wird heute konkret. Hier der letzte Sachstand, den die Informationsstelle Mittelmeer der DSV Kreuzer-Abteilung ermittelt hat:
Wie erwartet, verkündete die mit der Bootssteuer TEPAI befasste unabhängige Behörde für öffentliche Einnahmen, AADE, in Athen quasi in letzter Minute ihre neue Entscheidung zur Erhebung. Es bleibt demnach beim 09. Mai 2019. Wessen Yacht schon in Griechenland ist, hat Zeit bis zum 18. Mai.
Damit ist nun klar: Für Schiffe, die am 09.05.2019 in griechische Hoheitsgewässer einlaufen, muss TEPAI für den Monat Mai am 09.05.2019 entrichtet werden. Die Zahlung soll erfolgen unter Verwendung eines 20-stelligen E-Paravolo-Zahlungscodes, der im Laufe des Verfahrens ausgegeben wird. Wie, wird nicht näher erläutert.
De Bezahlung soll geleistet werden können bei einer so genannten „Collection Agency Branch“ (die eine zusätzliche Gebühr erheben darf) oder ohne zusätzliche Gebühr bei Banken. Aufgezählt werden Internet-Banking, Telefon-Banking, Geldautomat, Bank APS (Automatic Payment System).
Das dieses funktionieren wird, darf bezweifelt werden, denn sehr viele Hafenbehörden in Griechenland haben Auskunft suchenden Wassersportlern gegenüber bis zuletzt angegeben, keine Information zur Bootsabgabe TEPAI zu haben. Im besten Fall wird man die Bootsabgabe direkt bei einer zuständigen Hafenbehörde entrichten können. Sie ist auf jeden Fall notwendig, um das in Griechenland schon seit einigen Jahren verpflichtende Schifffahrtsdokument DE.K.P.A. bekommen zu können.
Neue Details zum Bezahlen der Bootsabgabe sollen im Lauf des ersten Tages der Erhebung, 9. Mai 2019, auf der Website www.aade.gr/polites/etepai verfügbar sein. Unter anderem eine leicht veränderte Datei mit ausführlichen Erläuterungen, wie bislang dargestellt in Form „Häufig gestellter Fragen“, im Englischen „Frequently asked questions“, FAQ. Es gibt dort auch eine Kurzform, dargestellt auf einer DIN-A4-Seite, zum Herunterladen und nun auch auf Deutsch.
Die Bootsabgabe TEPAI gilt für alle Wasserfahrzeuge über 7 m Länge in griechischen Gewässern unabhängig von der Flagge, die sie führen. Sie ist besonders hoch für Schiffe über 12 m Länge.
Neu ist, dass Bootseigner auch rückwirkend bezahlen können, so lange sie von sich aus aktiv werden und nicht erst bei einer Kontrolle auffallen. Wer sein Schiff „out of use“ (z. B. an Land) stellt, muss für die Zeit nicht zahlen. Wird das Boot auch nur einen Tag im Monat bewegt, dann fällt die Steuer für genau diesen Monat an.
Spanien – Travellift für Varadero Valencia
Bei vielen Eignern scheint die Zeit der 28 Fussboote vorbei, immer mehr Yachten jenseits der 40 Fuß werden von immer kleineren Besatzungen gefahren. Dem müssen auch Marinas Rechnung tragen. Breiter, höher, stärker: Das ist der Trend in vielen Yachtwerften, die sich für größere Einheiten rüsten. In der wichtigen Varadero Valencia am spanischen Festland wird jetzt bis Anfang Herbst ein neuer 300-t-Traßllift montiert. Er verdoppelt die derzeitige Hubkapazität.
Der neue Lift kommt vom italienischen Hersteller Cimolai Technology. Er ist 17,20 m lang, 10 m breit, 15,20 m hoch und hat 16 Räder, von denen acht motorisiert sind. Er kann Yachten bis zu einer Länge von 45 m Länge (148 Fuß), einer Breite von 9 m und einem Tiefgang von 5 m herausheben.
Varadero Valencia ist Teil der IPM Group, zu der weitere Yachtwerften und Marinas am spanischen Festland und auf den Balearen gehören.
Weitere Infos enthalten die beiden externen Links:
Griechenland – Update zur Bootssteuer
Die angekündigte Bootssteuer könnte erneut verschoben werden.
Während sich die mit der Bootssteuer TEPAI befasste Unabhängige Behörde AADE in Athen einen Tag vor dem bekannt gemachten Starttermin der Erhebung am 9. Mai 2019 trotz wiederholter Aufforderung durch die DSV Kreuzer-Abteilung in Schweigen hüllte, hat die Port Police in der Hafenstadt Rethymno auf Kreta gegenüber Wassersportlern erklärt, dass eine Zahlung vor dem 15. Mai nicht möglich sei. Das angekündigte Online-Bezahl-System sei nicht bereit. Vor diesem Datum sei auch keine Barzahlung an die Port Police möglich.
Die letzte Verschiebung vom 2. April auf den 9. Mai war von AADE erst wenige Stunden vor dem geplanten Start bekannt gemacht worden.
Die DSV Kreuzer-Abteilung wird weiterhin über die aktuellen Entwicklungen berichten.
Balearen – Superyachten auf dem Vormarsch
Die Internationale Bootsmesse in Palma zeigt überdeutlich: Große Yachten dominieren die Szenerie, vor allem Segelyachten über 30 m Länge. Und das auch vor und nach der boat show. Ihre Zahl hat sich auf den Balearen-Inseln in den vergangenen fünf Jahren verfünffacht.
Der Grund für diesen rasanten Anstieg: Spanien hatte die Zulassungssteuer für ausländische Charteryachten abgeschafft. Danach stieg die Zahl der auf den Balearen registrierten Yachten von 31 im Jahr 2013 auf 155 Yachten im Jahr 2018.
Besonders bemerkenswert: Von diesen 155 Yachten haben 34 eine Länge von mehr als 45 m. 2013 war noch keine Yacht mit dieser Länge auf den Balearen registriert. Darüber hinaus haben 60 Schiffe eine Länge von über 35 m. 2013 waren es nur fünf in dieser Größenordnung gewesen.
Laut einem Bericht der Asociación Nacional de Empresas Náuticas (ANEN, Nationale Vereinigung der nautischen Unternehmen) wurden zwischen Januar und März dieses Jahres insgesamt 181 neue Freizeityachten auf den Balearen registriert. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es noch 134 gewesen. Das entspricht einem Anstieg von 35 %. Damit liegen die Balearen hinsichtlich der Zahl aller in Spanien registrierten Freizeitboote auf Platz 2 mit einem Marktanteil von mehr als 18 Prozent, hinter Andalusien (21,14%) und vor Katalonien (17,2 %). Ebenfalls auf Platz 2 sind die Balearen auf dem Chartermarkt mit einem Marktanteil von 27%, hinter Katalonien (29,19%) und vor Valencia (20,53%).
Weil immer mehr Yachten die Inseln nicht nur als Saisonziel wählen, sondern hier auch ihren Stützpunkt haben, um Reparaturen und Refitarbeiten durchführen zu lassen, haben sich die Umsätze in der balearischen Nautikbranche in den letzten fünf Jahren verzehnfacht, auf mehr als 12 Milliarden Euro in 2018. Die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche sind gestiegen, es gibt aber weiterhin zu wenige Fachkräfte.
Sizilien – preiswerte Überwinterung
Vor der Saison ist nach der Saison. Auch wenn die Wassersportzeit gerade wieder beginnt, so erreichen die DSV Kreuzer-Abteilung doch bereits erste Anfragen nach Überwinterungsmöglichkeiten. Mehr und mehr Seglerinnen und Segler fahren den ganzen Sommer über im Mittelmeer – und lassen ihr Boot dann dort. Hier ein Vorschlag:
Günstige Überwinterungsplätze zu finden, ob im Wasser oder an Land, ist manchmal gar nicht einfach, und etwas Glück gehört auch dazu. Eine Erwähnung wert ist die Firma Artemar auf der süditalienischen Insel Sizilien, meinen Petra und Rupert Kellner, Mitglieder der Kreuzer-Abteilung.
Die beiden sind Eigner und Erbauer des 20-m-Katamarans „Largyalo“, mit dem sie seit gut zehn Jahren unterwegs sind, überwiegend im Mittelmeer, aber auch schon in der Karibik. Allein schon durch die Größe ihres Schiffs ist die Liegeplatz-Auswahl für die Monate im europäischen Winter immer wieder eine Herausforderung.
Den zuletzt ausgewählten Platz möchten sie nun auch anderen Mitgliedern weiter empfehlen. Es handelt sich dabei um den Service-Betrieb Artemar mit angeschlossener Werft und eigenen Liegeplätzen in der Ortschaft Termini Imerese. Er befindet sich nahe der neuen Marina Capo d’Orlando und ziemlich in der Mitte zwischen der sizilianischen Hauptstadt Palermo und dem sehenswerten Ort Cefalú an der Nordküste Siziliens.
Hier gibt es einen großen Travellift, der Yachten bis zu 220 t und 10 m Breite an Land stellen kann. Damit ist er momentan der größte auf Sizilien. Allerdings operiert dieser Lift ohne Becken. Er fährt an einem flach auslaufenden Sandstrand ins Meer, wenn die Wetter- und vor allem Seebedingungen es zulassen. Ergänzend gibt es mobile Kräne mit weniger maximaler Traglast. Preise auf Anfrage und unter [email protected].
Hier ein aktueller Situationsbericht der Eigner von Mitte April 2019:
„Die Versorgung mit Schiffszubehör oder Material in der näheren Umgebung ist schlecht. Aber Palermo ist nicht weit und dort bekommt man fast alles. Oder wir gehen zum Inhaber des Betriebs, Ignazio. Der drückt uns zwei dicke Kataloge in die Hand, darin gibt’s Sachen, die bekommt man nicht einmal in Deutschland.
Der Ort Termini Imerese ist typisch sizilianisch. Er hat einen gewissen Charme. Der Hafen und das zusätzliche Arbeitsgelände im Industriegebiet mit dem großen Travellift sind zwar nicht sehr einladend, aber das Hinterland ist wunderschön und man kann tolle Ausflüge machen.
Um den Winter über auf dem Schiff zu leben, ist es hier nicht ideal. Es sei denn, man hat viel am Schiff zu arbeiten, so wie wir. Wer im Industriegebiet steht, sollte einen fahrbaren Untersatz haben.
Sanitäre Anlagen (eine Dusche, eine Toilette, weitere im Bau …) gibt es nur im Hafen bei den Stegen. Auf dem ca. 6 km entfernten, abseits gelegenen Gelände im Industriegebiet gibt es keine Sanitäranlagen. Mit Ausnahme eines Dixiklos, das man uns hingestellt hat. Von daher ganz okay, wenn man keine hohen Ansprüche hat. Überhaupt ist zu erwähnen, dass sich Ignazio und die anderen Marina-Angestellten große Mühe geben, uns zufrieden zu stellen.
Das Gelände, auf dem wir stehen, ist mit reichlich Strom- und Wasseranschlüssen versorgt, und man kann hier gut arbeiten. Wir fühlen uns hier auch sehr sicher, so dass wir nachts, und auch wenn wir das rundum eingezäunte Gelände mal verlassen, alles offen lassen und keine Sorge haben, dass etwas weg kommt. Außerdem bewachen uns drei furchteinflößende Wachhunde. Die geben uns mehr Sicherheit als die Sicherheitsfirma in der Nachbarschaft.
Soweit wir es beobachten und beurteilen können, machen die Werftarbeiter hier eine gute Arbeit. Wir hatten etwas schweißen lassen und waren mit der abgelieferten Qualität sehr zufrieden.
Wer sein Schiff im Wasser überwintern will, sollte an das winterliche Nordsizilien-Wetter denken. 50 kn Wind und mehr sind keine Seltenheit und bei Nord- bis Ostwind gibt es ordentlich Schwell im Hafen. Also Schiff gut abfendern, am besten noch mit zusätzlichen Schutzvorrichtungen versehen.
Auch wenn man seine Ansprüche in mancher Hinsicht zurückschrauben muss, so finden wir doch, dass es ein guter Platz zum Arbeiten am Schiff ist, oder um es einfach nur abzustellen. Wir werden deshalb nächsten Winter voraussichtlich wieder auf diesen Platz gehen. Denn auch die Verkehrsanbindung ist gut. Die Flughäfen Catania und Palermo sind in 2-2,5 Stunden gut mit Bahn/Bus zu erreichen.“
Kontakt:
Tel. +39 091 8111890
www.artemarnautica.com
www.artemarmooring.com