Fahrtgenehmigung für Nationalpark Cabrera
Ein Besuch des geschützten Cabrera-Archipels vor der Südspitze Mallorcas steht bei einem Törn dort meist ganz oben auf der Agenda. Für eine Nacht in der Hauptbucht von Cabrera muss eine kostenpflichtige Festmacheboje reserviert werden. Aber damit es noch nicht getan…
Zusätzlich muss eine generelle Fahrgenehmigung für das Naturschutzgebiet beantragt werden. Es wurde gerade großzügig erweitert und ist jetzt das größte, das Spanien zu bieten hat. Diese Fahrgenehmigung gilt ein Jahr ab Antragstellung bzw. Ausstellung und beinhaltet die Berechtigung, die an drei Stellen des Archipels zusätzlich vorhandenen Tagesbojen zu nutzen. Wie der Name schon sagt, darf man an ihnen nicht über Nacht bleiben, aber von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang.
Wer also nur für ein paar Stunden oder auch mal ganz spontan hinüber segeln möchte zur circa 10 sm entfernten Inselgruppe, der sollte diese Fahrgenehmigung unbedingt beantragen und dabei haben. Das geht auf derselben Webseite, auf der auch die Festmachebojen gebucht werden und die Sie über das Institut Balear de la Natura (IBANAT) ↗ gut erreichen. Auf der Unterseite über den Nationalpark Cabrera ↗ klicken Sie auf „Permisos de fondeo, buceo y navegación“ und gelangen so zu den entsprechenden Formularen. Wählen Sie in dem beschriebenen Fall den Link “Permit of navigation” aus. Die Genehmigung wird kurzfristig erteilt. Alles Wissenswerte, auch zur Nutzung der Tagesbojen, ist am Ende des Formulars auf Englisch beschrieben.
Noch wird die Jahresgenehmigung selten kontrolliert, das könnte sich aber in Zukunft ändern.
Meeresschutzgebiete auf den Balearen ausgeweitet
Damit sich die Fischbestände erholen können, gibt es in Spanien zahlreiche Meeresschutzgebiete, sogenannte Reservas Marinas. Auf den Balearen ist jetzt ein weiteres ausgewiesen worden, zudem wurde der Nationalpark Cabrera-Archipel deutlich erweitert.
In den vergangenen Jahren hat die autonome spanische Region mit der Insel Mallorca in ihrer Mitte zahlreiche küstennahe Gebiete unter Schutz gestellt. In diesen Reservas Marinas ist vor allem der Fischfang eingeschränkt. Die Sportschifffahrt ist durch diesen Schutzstatus kaum betroffen, sie kann durchfahren und über Sandgrund auch ankern, nur das Angeln zum Vergnügen (auch von Bord aus) kann zeitweise untersagt sein.
Am 1. Februar genehmigte die Balearenregierung für die Nordostküste von Ibiza mit der vorgelagerten kleinen Insel Tagomago ein neues Meeresschutzgebiet. Kommerzielle Fischerei ist hier künftig untersagt. Dafür wird, um eine ibizenkische Tradition zu unterstützen, in einigen Bereichen die „handwerkliche“ Fischerei unter bestimmten Auflagen genehmigt und teilweise auch das Freizeitangeln.
Innerhalb des Schutzgebietes ist in der Umgebung der „Losa del Figueral“ (ein knapp überspültes Felsriff) ein integrales Schutzgebiet festgelegt, indem jede Art der Fischerei sowie das Angeln verboten sind. Hier sind viele Raubfische heimisch, darunter Zahnbrassen, die Große Bernsteinmakrele und verschiedenen Arten von Zackenbarschen.
Ebenfalls Anfang Februar wurde die Vergrößerung des Nationalparks Cabrera-Archipel bekannt gegeben. Er ist nun der größte Nationalpark in Spanien. Die neue erweiterte Fläche wird erstmals offenes Meer mit einbeziehen und einen Tiefenbereich von über 2.000 m abdecken. Sie umfasst damit ein Rückzugsgebiet für Wale und große Fische, die hier durchziehen. Geschützt werden so auch tiefer gelegene Korallenbänke. Der seit 1991 zum Schutzgebiet erklärte Nationalpark liegt südlich von Mallorca und umfasst die Hauptinsel Cabrera sowie 18 kleinere Inseln.
Spanien – auf den Spuren der Karthager
Eine neue Ausstellung in Palma de Mallorca zeigt auf eindrucksvolle Weise die Jahrtausende alte Siedlungsgeschichte der Balearen-Inseln, die im westlichen Mittelmeer schon vor der Eroberung durch die Römer eine wichtige Rolle spielten. Die sehr jungen Funde stammen von einer Mini-Insel.
Islote Galera wird dieses Eiland genannt, misst gerade 50×70 m und liegt keine halbe Seemeile westlich des Yachthafens von Ca’n Pastilla in der Bucht von Palma. Viele KA-Mitglieder kennen die Insel von ihren Törns. Auch wenn dieses Inselchen durch den 0,7 bis 1m niedrigeren Wasserstand von 2000-3000 Jahren ein paar Quadratmeter größer gewesen sein mag, so ist die Menge an Funden im Vergleich zur Größe der Fläche dennoch überaus erstaunlich für den Archäologen und Leiter der Ausgrabungen, José Jorge Arguello Menéndez aus Asturien im Nordwesten der spanischen Halbinsel.
Was die Forscher der Erde und dem Fels entrissen reicht bis zu 4.000 Jahre zurück. 300 Jahre vor Christus kamen die Karthager aus dem Nordwesten Afrikas, genauer dem heutigen Tunesien. Angeregt durch die reichhaltigen und zum Teil gut erhaltenen Funde aus unterschiedlichen Regionen des westlichen Mittelmeeres vermutet man Fahrtrouten über Sardinien, Sizilien, Südfrankreich und Katalonien. Die Karthager, auch Punier oder Phönizier genannt, errichteten sogar einen kleinen, vier Meter hohen Tempel auf der Islote Galera. In den Punischen Kriegen der Römer gegen Karthago wurde er zerstört, als an deren Ende 123 vor Christus die Römer Mallorca einnahmen.
Die Archäologen faden auch Grabstellen und erstaunlich gut konservierte Skelette, die eindeutige Rückschlüsse zu den Personen zuließen. Alles zusammen gibt es noch bis zum 15. Juni auf drei Etagen zu sehen im Stadtpalast Can Balaguer in der C. de la Unió, 3 im Zentrum von Palma. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 10-19 Uhr, Sonntag 10-15 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Kroatien – Wetterberichte für die Adria
Die stürmische Bora, kräftiger Scirocco und zahlreiche Gewitter können einen Törn auf der Adria zu einer anspruchsvollen Angelegenheit werden lassen, auch wenn die Gewässer im Sommer allgemein als eher schwachwindig gelten. Umso wichtiger sind hier jederzeit gute lokale Wettervorhersagen.
Ganz vorne dabei ist die Webseite des Croatian Meteorological and Hydrological Service, zu finden unter↗ www.meteo.hr. Auf der Homepage oben rechts umschalten auf Englisch. Im Menü weiter zu „Forecasts“ unter darunter vor allem zu „Special Forecasts“ und „NWP“ (Numerical Weather Prediction). Dort gibt es generelle Vorhersagen für die Adria und detaillierte Windkarten für mehr als drei Tage im Voraus in Drei-Stunden-Schritten und für vier Regionen bis nach Dubrovnik im Süden und die beziehen dort auch einen Teil von Montenegro mit ein.
Kroatien – 25 Jahre Leuchtfeuerverzeichnis
Das in Zusammenarbeit mit den Hydrographischen Instituten der Mittelmeerländer und Großbritanniens erarbeitete Leuchtfeuerverzeichnis Adria / Ionisches Meer feiert das erste große Jubiläum, denn mit der Ausgabe 2019 ist es jetzt in der 25. Auflage erschienen.
Die während des Jahres 2018 amtlich veröffentlichten Neu-Installationen von Feuern oder Berichtigungen, bei denen es sich in dem beschriebenen Seegebiet um ca. 250 neue oder geänderte Einträge handelt, wurden in die aktuelle Ausgabe eingearbeiten.
Nachträge für das Jahr 2019, mit denen das Leuchtfeuerverzeichnis ständig aktualisiert werden kann, werden jeweils nach amtlicher Bekanntmachung durch die hydrographischen Dienste der Mittelmeer-Länder und Großbritanniens im Internet unter↗ www.Nautik-Verlag.de in der Weise veröffentlicht, dass sie heruntergeladen und passgenau in die Bücher eingeklebt werden können. Damit erfüllen die Leuchtfeuerverzeichnisse die gesetzlichen Anforderungen der Schiffssicherheits-Gesetzgebung nach ständiger Aktualität.
Parallel zu den gedruckten Büchern wird das Leuchtfeuerverzeichnis auch mit identischem Text als pdf-Datei auf CD-ROM angeboten. Das Leuchtfeuerverzeichnis kann in gedruckter Form und als CD-ROM zum Preis von 22,80 EUR bezogen werden. Zum Beispiel portofrei über den Nautik-Verlag, c/o Ilda-Druck, Am Kirchenhölzl 13, 82166 Gräfelfing b. München.
Tel. 089-699 191 18, Fax: 089 699 06 13
E-Mail: [email protected]
Ferner über die amtlichen Vertriebsstellen, über Sportboot-Ausrüster und über den Buchhandel. Die ISBN-Nummer lautet: 978-3-936879-68-1
Balearen – Moratorium für neue Marinas
Dauerhafte Liegeplätze auf der Inselgruppe der Balearen mit Mallorca in ihrer Mitte werden auch in Zukunft ein rares Gut bleiben, wenn sich die politischen Mehrheiten nicht ändern sollten. Denn die amtierende Links-Regierung will auch für die kommenden Jahre keine Neubauten zulassen.
Gleich für die nächsten 15 Jahre sollen keine neuen Marina-Projekte genehmigt werden. Im Gegenzug will die Balearen-Regierung die Kapazitäten bestehender Anlagen maximieren. Der Minister für Land, Energie und Verkehr, Marc Pons, betonte, dass die Regierung in keiner Weise versuche, den nautischen Sektor zu beschneiden, da er für die Wirtschaft der Balearen unerlässlich sei. Es müsse aber darum gehen, bestehende Anlagen zu optimieren, zum Beispiel mehr Landstellflächen zu schaffen. In die Modernisierung des nautischen Sektors sollen nach seinen Worten jährlich rund 10 Mio. Euro fließen.
Whale Watching – Infoblatt für Segler
Für Seglerinnen und Segler im Mittelmeer gibt es ein neues Infoblatt, das Crews über das richtige Verhalten gegenüber Delfinen und Walen aufklären möchte. Die Meeressäuger sind gerade im Mittelmeer vielen Gefahren und Umweltveränderungen ausgesetzt. Das Infoblatt will helfen, die Tiere zu schützen und liefert Antworten auf Fragen wie diese: Welche Abstände muss das Boot aus Sicherheitsgründen einhalten, um welche Wal- oder Delfinart handelt es sich, wo kann ich meine Sichtung registrieren lassen?
Herausgegeben wird die Broschüre von der Whale und Dolphin Conservation (WDC) und kann heruntergeladen werden unter folgendem Link↗
Kroatien – Marinakette hat ein eigenes Magazin
Haben Sie ein Faible für spektakuläre Bilder von Wolken und Gewittern über dem Meer? Dann sollten Sie sich die Erstausgabe des neuen Magazins des kroatischen Marina-Verbunds ACI im Internet ansehen, denn ein Beitrag widmet sich einem darauf spezialisierten Fotografen.
Der stammt von der Insel Losinj im Norden der langen kroatischen Küste und seine Bilder werden ab Seite 208 ausgebreitet. Dass der Adriatic Croatia International Club d.d. (ACI) nun ein eigenes Magazin heraus gibt, darüber berichtet die auf Adria-Themen spezialisierte Webseite www.skippertipps.de↗ in der monatlichen Aussendung für Dezember. Eine ganze Reihe besonderer Persönlichkeiten wird in dem ACI-Online-Magazin portraitiert, es geht um die Geschichte des Unternehmens und auch der Überblick über alle Sportboothäfen der Kette gehört zum Themenkanon. Die zweisprachige Erstausgabe wurde auf Deutsch/Italienisch und Kroatisch/Englisch produziert und ist herunterzuladen unter www.acino1.com.
Türkei – Liste der Sperrgebiete veröffentlicht
Das türkische hydrographische Institut hat eine Liste der militärischen Sperrgebiete in türkischen Gewässern veröffentlicht. Sie sind mit genauen Positionsangaben Ihrer Begrenzungen gelistet und werden auf drei separaten Karten für das Schwarze Meer und das Mittelmeer dargestellt. Diese Liste (13 Seiten) kann aus dem Internet als PDF-Datei heruntergeladen werden, unter www.Nautik-Verlag.de/NBI im Abschnitt „Gesetzestexte Türkei“. Den Link finden Sie hier.↗
Griechenland – vor der Abgabe erfolgt die Eintragung
Für Bootsfahrer in Griechenland ist die Webseite der AADE (Unabhängige Behörde für Öffentliche Einnahmen) jetzt eine wichtige Adresse im Internet. Denn darüber soll künftig die Eintragung eines Schiffs erfolgen, der erste wichtige Schritt vor dem Bezahlen der neuen Bootsabgabe Te.P.A.I.
Die Webseite www.aade.gr ist auch wichtig für die Registrierung von Booten. Diese neue Pflicht wurde von der griechischen Regierung vor wenigen Tagen fast zeitgleich mit Veröffentlichung der neuen Bootsgabe eingeführt. Ab sofort müssen private (Freizeit-)Boote mit griechischer Flagge und geschäftlich genutzte (Freizeit-)Boote mit griechischer Flagge oder ausländischer Flagge sowie tägliche Kreuzfahrtschiffe in diesem neuen elektronischen Register angemeldet werden. WICHTIG: Privatboote unter ausländischer Flagge sind von der Registrierungspflicht ausgenommen.
Über www.aade.gr soll in Zukunft auch der Einstieg zum Bezahlen der neuen Bootsabgabe Te.P.A.I passieren. Dabei erfolgt eine Eintragung im griechischen Steuersystem. Es ist keine „Registrierung“ eines Schiffs im eigentlichen Sinne, sondern dient dazu, die Voraussetzungen für die Te.P.A.I-Bezahlung zu klären, erläutert der Repräsentant der DSV Kreuzer-Abteilung in Athen, Rechtsanwalt Joachim Rollhäuser. Die Bezahlpflicht für die Bootsgabe beginnt ab dem 2. April 2019.
Die Eintragung zum Te.P.A.I erfolgt unter einer Rubrik, die es noch nicht gibt, weil das System aktuell dafür nicht fertig ist. Die Registrierung der griechischen Boote und der ausländischen Charteryachten erfolgt in das „Tourist Vessels and Small Boats Registry“ auf der griechischen Webseite ↗ www.aade.gr. Aktuell gibt es die Webseite der Unabhängigen Behörde für Öffentliche Einnahmen nur auf Griechisch.