Italien: Webseite des Nationalparks La Maddalena neu aufgelegt
An der Nordspitze Sardiniens befindet sich eine Inselgruppe, deren bezaubernde Ankerbuchten Bootsfahrer magisch anziehen. So ist der Archipel seit Jahren Nationalpark mit Regeln und Eintrittsgeld. Die Genehmigung für den Park im Internet zu kaufen, ist jetzt wieder gut möglich.
Die überarbeitete Webseite des Parks war im Frühsommer nur auf Italienisch verfügbar. Erst seit Kurzem kann man sich wieder auf Italienisch und Englisch durch die Internetpräsenz navigieren. Es gibt grundsätzlich zwei Wege, in den Bezahlvorgang einzusteigen.
Ad 1 über www.parks.it. Dann oben rechts auf Deutsch umstellen. Dann oben links „Mappe der Parks“ anklicken. Auf der Folgeseite „Sardinien“ auswählen und danach „Arcipelago di La Maddalena“. Dort auf der linken Seite „Services“ wählen und auf dieser Seite ungefähr in der Mitte „Zahlungsmodalität / Ausstellung von Genehmigungen …“
Auf der Folgeseite erscheint gleich oben „English version“. Anklicken. Auf der Folgeseite Punkt zwei von oben auswählen: „If you’re a non-resident individual interested in obtaining a permit online, click here.“ Und dann, Überraschung: Die Sprache stellt sich auf Deutsch um. Es erscheint ein Formular mit der Überschrift „Ausstellung neuer Genehmigung“.
Ad 2: Über www.lamaddalenapark.it. Im Ausklappmenü unter „Cosa fare per/FAQ“ auswählen „Autorizzazioni ingresse Parco”. Dort auf English version gehen. Weiter s.o.
Spanien Balearen – Bojen buchen neu organisiert
Seit 2006 gibt es rund um die Balearen-Inseln mit Mallorca in der Mitte Festmachebojen für Yachten, die dem Schutz des Posidonia-Seegrases dienen. Für die meisten dieser Bojenfelder erfolgt das Reservieren und Bezahlen nun über die Hafenbehörde Ports de les Illes Balears, kurz PortsIB.
Diese Bojenfelder mit gesamt 256 Plätzen werden nun von PortsIB organisiert:
Mallorca: Sant Elm, Cala Blava, Cala Formentor
Menorca: Fornells, Illa d’en Colom/Cala Tamarells
Ibiza: Ses Salines
Formentera: Es Caló de s’Oli
S’Espalmador: Badia de s’Alga
Es gibt drei weitere Bojenfelder rund um die Balearen-Inseln. Sie befinden sich in der Zuständigkeit dieser Vereine: Club de Vela in Port Andratx, Club Náutico Porto Petro und Club Náutico Portocolom. Hier gelten jeweils eigene Regeln und Tarife, auch liegen diese Bojen meist längere Zeit im Jahr aus.
Wer mehr über das Posidonia-Seegras und die Schutzmaßnahmen auf den Balearen erfahren möchte, kann sich auf dieser neuen Internetpräsenz informieren:
https://atlasposidonia.com/en/home/
Das Buchen einer Festmacheboje erfolgt über die bestehende Webseite der Hafenbehörde, www.portsib.es und ganz ähnlich wie die Online-Reservierung für Gastliegeplätze an den Transitmolen in den Häfen der Balearen. Dazu geht man auf der Startseite zum Menüpunkt „Amarres“ und im aufklappenden Menü zum zweiten Punkt, „Boies / Buoys“.
Es öffnet sich die Unterseite „Campos de Fondeo“ (übersetzt Ankerfelder). Hier gibt es nun erstmalig eine Bedienungsanleitung, anzuklicken auf der rechten Seite, betitelt mit „Como reservar, Manual“, übersetzt „wie man reserviert“. Ab S. 27 des PDF-Dokuments gibt es diese sogar auf Englisch. Wer das Feld unter dem „Manual“ anklickt, „Condiciones del Servicio“, erfährt hier weitere Details, ab S. 11 des PDF auf Englisch.
Der Buchungsprozess beginnt mit dem deutlichen Hinweis, dass man sich und das Boot zunächst im System registrieren muss. Für Eigneryachten, die schon für 2022 registriert wurden, muss das nicht erneuert werden, teilt PortsIB mit. Charteryachten müssen jedes Mal neu im System angemeldet werden, da die Reservierung und Anmietung durch den Skipper erfolgen muss, der an Bord ist, niemals durch das Unternehmen, dem das Schiff gehört. Der unterschriebene Mietvertrag muss zusätzlich hochgeladen werden.
Wer sich vor der Buchung genauer informieren will, klickt unter dem „Book buoy“-Button auf den Namen einer der dort gelisteten Bojenfelder. Dann nämlich öffnet sich eine PDF-Datei, die die Lage der Bojen anzeigt. Die Legende dazu zeigt verschiedene Farben der Bojen an, aktuell sind aber alle weiß, weil andere Farben aus Gründen der Sicherheit im Seeverkehr nicht verwendet werden dürfen. Man will das zur Saison 2024 geändert haben.
Durch die Organisation von PortsIB gibt es ein paar Neuerungen: Für Yachten bis 12 m Länge können nun auch Kurzzeittarife gebucht werden. 4 Stunden, entweder von 10-14 oder 14-18 Uhr. Kosten 7,50 EUR, 8 Stunden am Tag ab 10 Uhr 27 EUR. Hier die aktuellen Tarife für eine Nacht ab 18 Uhr (spätere Ankunftszeiten können ausgewählt werden) bis 10 Uhr am nächsten Tag: Bis 12 m 30 EUR, bis 15 m 44 EUR, bis 20 m 75 EUR, bis 25 m 150 EUR, bis 40 m 650 EUR.
Auch wenn es Tarife für Yachten bis 40 m Länge gibt, die größten Bojen sind immer noch die für bis zu 25 m, und auch die sind nicht auf allen Bojenfeldern installiert. Reservierungen für eine Nacht an der Boje sind nun auch bis 21 Uhr am selben Tag möglich. Maximal drei aufeinanderfolge Tage pro Bojenfeld sind buchbar, danach ist eine Pause von mindestens 10 Tagen verpflichtend.
In die Reservierungsbedingungen wurden neue Regeln aufgenommen. Zum Beispiel das Verbot, Jetskis mit mehr als 3 kn zu fahren, laute Musik zu hören oder Partys im Umkreis der Bojenfelder zu veranstalten. Die Bojen von PortsIB liegen jedes Jahr vom 13. Juni bis 30. September aus.
Griechenland – Chalkida-Brücke besser nicht am Wochenende passieren
Zwischen der langgestreckten Insel Euböa vor der Ostküste und dem attischen Festland liegen die schmalen Golfe von Euböa. An ihrer engsten Stelle finden wir die Stadt Chalkida. Die alte Evripos-Brücke ist hier ein Nadelöhr, öffnet nur nachts. Was man für die Passage unbedingt wissen sollte …
Aktuelle Erfahrungen zur Brückenpassage übermittelte Jörg Nill von der SY „Carillion“, Mitglied in der DSV Kreuzer-Abteilung. Er schreibt:
„Am Samstag, 8. Juli 2023, kamen wir von Süden in Chalkida an, auf einer Fahrt von Porto Heli nach Volos. Es gibt eine Wartepier am Ostufer 50 m südlich vor der Brücke, an der man genau vor dem Mautbüro längsseits gehen kann. Leider ist samstags geschlossen, ein Herr von der Hafenbehörde teilte uns mit Hilfe einer SprachApp mit, dass die Weiterfahrt erst Sonntagnacht möglich sei und dass wir nicht an der Pier bleiben könnten. Gegenüber gibt es eine Bucht, dort kann man sicher ankern und setzt mit dem Dinghy über. Im Fischerverein an der Westseite direkt vor der der Brücke kann man das Dinghy beruhigt parken und aussteigen.
Wir verbrachten also die Zeit bis Sonntagabend in Chalkida, was aber auch nicht schlimm war, wir hatten Zeit und haben den Samstagabendtrubel in der Stadt genossen. Baden wollten wir in der Bucht allerdings nicht, die Wasserqualität scheint zumindest zweifelhaft.
An der Brücke steht ein großes Schild, dort wird eine Öffnung in der Zeit zwischen 23 Uhr und 24 Uhr angekündigt. Der Herr von der Hafenbehörde sagte uns auf unsere erneute Frage, das Schild sei Unsinn. Er behielt Recht, die Brücke blieb in der Nacht von Samstag auf Sonntag geschlossen.
Am Sonntagabend konnten wir dann das Ticket für die gleiche Nacht lösen. Die Dame am war sehr charmant Mautschalter, sprach bestes Englisch und betonte mehrfach, dass sie nicht Teil der Brückenbehörde sei und auch keinen Einfluss auf die Öffnungszeiten habe. Weil jetzt Sonntag wäre, müssten wir leider 60 % Aufschlag bezahlen, für unsere 51-Fuss-Yacht errechnete sie circa 65 EUR.
Die Öffnung der Brücke soll sich nach der Strömung richten und eigentlich bei Stillwasser erfolgen. Da gegen 19 Uhr, als wir im Mautbüro waren, gerade kein Strom setzte, fragte ich, warum sie nicht jetzt öffnen würden. Die Antwort mit einem verschmitzten Lächeln: das sei ihr auch schon aufgefallen …
Wir wurden gegen 24 Uhr per Funk gebeten, uns bereitzuhalten und konnten um 01 Uhr die Brücke passieren. Vor uns durften zwei große Fischerboote, die mit uns Samstag und Sonntag in der Bucht verbracht hatten, durchfahren. Auffällig war, dass zum Zeitpunkt unserer Durchfahrt mindestens 4 kn Südstrom herrschten, weshalb wir mit Vollgas und ziemlich konzentriert gegenan liefen.
Meiner Ansicht nach richten sich die Öffnungszeiten der Brücke eher nach den Fischerbooten, vielleicht auch nach der Berufsschifffahrt, jedenfalls nicht nach den Strömungsverhältnissen. Wie auch immer, wer schnell und günstiger passieren möchte, sollte es von Montag bis Freitag versuchen.
Übrigens kann wohl doch an der Pier vor dem Büro anlegen sobald es öffnet. Am Sonntagabend lagen dort mehr als ein halbes Dutzend Boote und durften bis zur Brückenöffnung liegenbleiben.“
Wie zuletzt berichtet, kann man die Brückendurchfahrt online buchen. Dafür muss man eine E-Mail an [email protected] senden, über [email protected] wird man nicht erfolgreich sein. Man muss die Bootspapiere hochladen und mitteilen in welcher Richtung man passieren möchte. In der Antwort erhält man den Betrag und die Bankverbindungen. Telefonisch kann man über +30 22210 22275 Kontakt aufnehmen. Am besten überweist man den Betrag mindestens einen Tag vor der Passage. Es ist grundsätzlich möglich, diese danach auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
Wer dennoch das jetzt Büro aufsuchen möchte, die Bürozeiten sind Montag bis Freitag von 08.30-22.00 Uhr und Sonntag von 18.00-22.00 Uhr. Samstag ist geschlossen.
Erläuterungen zur Passage und den möglichen Wartestellen, die dort mit den Punkten A bis F kenntlich gemacht sind, findet man unter diesem Link:
Griechenland – hohe Preise in Marathokampos auf Samos
Vorsicht im sogenannten Yachthafen in Ormos Marathokampos. Der hat einen Hafenmeister, der versucht, Yachten davon abzuhalten im neuen Hafen anzulegen, der vor der Hafeneinfahrt gebaut wurde. Wer dennoch hier festmacht, bekommt eine hohe Rechnung, die jedoch nicht sauber ist.
Der neue Hafenteil weist jetzt Schilder auf, die darauf hinweisen, dass er für Fischerboote reserviert ist, obwohl es keine gibt, schreibt Claus Bettag, Repräsentant der DV Kreuzer-Abteilung auf der Insel Kos im Osten Griechenlands. Ihm wurden im sogenannten Fischerhafen vor dem Yachthafen 36 EUR pro Tag berechnet, was für griechische Verhältnisse extrem viel ist. Das sei der Preis für seine Motoryacht, eine Quicksilver 905 mit 8,91 m Länge. Außerdem wurde ihm gesagt, dass es im Yachthafen nur 10 EUR gekostet hätte. Bei Recherchen im Ort wurde Bettag berichtet, dass der neue Betreiber des Yachthafens keinerlei Befugnisse habe für den neuen, fast unbelegten Fischerhafen.
Fankreich – Korsika: die Marina Solenzara hat sich aufgehübscht
Am südlichen Ende der langen Sandküste im Osten Korsikas finden wir den Ort Solenzara. Eine gewundene Straße führt von hier entlang des gleichnamigen Flusses ins Hochgebirge. Neben der Mündung befindet sich ein Sportboothafen, der mit neuen Stegen nun mehr Platz bietet.
Umgestaltet wurde vor allem der vordere Teil des Port de Plaisance de Solenzara zwischen Tankstelle und Fischerpier und den Schwimmstegen im inneren Teil, deren Konfiguration unverändert geblieben ist. Das Marinabüro konnte ein modernisiertes Gebäude an gleicher Stelle beziehen. Es öffnet von Mai bis Juni täglich von 08 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr, von Juli bis September täglich von 07 bis 21 Uhr und von Oktober bis April montags bis freitags von 08 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr. Zugang zu den Sanitäranlagen bekommen Bootsfahrer rund um die Uhr mit einem Code, der Preis für die Duschen beträgt 2,50 EUR. WLAN ist für Gäste kostenlos, auch dafür gibt es einen Zugangscode im Büro des Hafenmeisters.
Die Tankstelle befindet sich einlaufend an Steuerbord hinter dem auffälligen, weil hohen Funkmast auf der Innenmole, Tel. +33 495 570 642. Der Werftbereich verfügt über ein 8 m breites Becken und einen 85-t-Travellift. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 08 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr. Tel. +33 623 862 579, Fax +33 495 570 765.
Lebensmittelgeschäfte, Post, Bank, Restaurants und Cafés liegen an der Hauptstraße (Porto-Vecchio – Bastia). In der Marina weitere Restaurants und Cafés. Auf dem Hafengelände und in Hafennähe Motorenwerkstätten und Schiffszubehörhändler.
Port de Plaisance de Solenzara
Capitanerie du Port. Tel. +33 495 574 642
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von portdesolenzara.com zu laden.
Liegeplatzreservierung im Juli/August empfehlenswert. Anmeldung erwünscht über UKW-Kanal 09.
Italien Sizilien: neue, teure Bojenfelder
Bojen statt Ankern – mit Blick auf den Schutz der Seegrasfelder aber auch unter finanziellen Aspekten werden in einigen Mittelmeerregionen zunehmend Bojenfelder installiert. So zuletzt auch in den beliebten Liparischen Inseln mit ihren Vulkanen Stromboli und Vulcano nördlich von Sizilien.
Albert Beetz, langjähriges Mitglied in der DSV Kreuzer-Abteilung, ist mit seiner Najad 440 auch in diesem Jahr seit Mai für viele Wochen auf See, im Gebiet zwischen Vibo Marina, Tropea, Liparische Inseln, Cefalù und Palermo. Dabei stieß er auf neue Bojenfelder und machte diese Erfahrungen:
Filicudi, Liparische Inseln: vor Porto di Filicudi an der Ostseite der Insel und vor Pecorini im Süden von Filicudi. Preis jeweils 60 EUR pro Nacht. Wahrscheinlich wegen dieses Tarifs kaum genutzt, die meisten Yachten liegen vor Anker. Bojen auch vor Alicudi bis dicht vor den Fähranleger. Ankern ist an dieser Stelle nicht mehr möglich. Preis hier 50 EUR pro Nacht.
Ein Bojenfeld gibt es auch vor Stromboli, hier 90 EUR pro Nacht. Ankern am Rande des Bojenfeldes, je nach Windrichtung in dem weit ausgedehnten Flach zwischen San Vicenzo und San Bartolomeo, zwischen 6 und 10 m. Ankern südöstlich vom Anleger und Badestand von San Vicenco auf 8-15 m. Der Ankergrund hält teilweise schlecht, bei stärkerem Wind sollte eine Person am Schiff verbleiben.
Vor Panarea haben gleich mehrere Anbieter Bojenfelder installiert, Preis auch hier 90 EUR pro Nacht. Cala Junco: Nach Auskunft örtlicher Fischer: „Ankern verboten, die Küstenwache kontrolliert und verhängt Strafen.“ Seit Mitte Juli Abgrenzung durch rote Spitztonnen. Ankern westlich der Bucht auf 8-10 m. Alternativ etwas nordöstlich Ankern in der Cala Zimmari südlich der Badebegrenzung auf 8-10 m.
Kroatien: die Marina Polesana mausert sich
Die Marina Polesana in Pula im Süden der Region Istrien macht Fortschritte. Seit der Eröffnung im letzten Jahr hat der Sportboothafen circa 140 zusätzliche Liegeplätze bekommen. Es gibt ein neues Restaurant, einen kleinen Yachtausrüster und man bemüht sich offensichtlich um seine Gäste.
Marina Polesana ist der jüngste Yachthafen an der kroatischen Adria und liegt mit seinen Steganlagen in der Monumenti-Bucht, im Nordteil der großen und geschützten Bucht Luka Pula. Zur Marina gehört auch die dortige Insel Sveta Katarina. In einem angrenzenden Steinbruch sollen einmal 1.000 Landstellplätze entstehen, wie Kroatien-Experte Karl-Heinz Beständig weiß. Der Autor des beliebten Revierführers erhielt vor kurzem Post von einem seiner Leser, Stephan J. Muth, der die Marina besucht hatte. Er schrieb:
„Es ist einiges passiert im letzten Jahr, die Marine hat sich gut gefüllt. Beim Anlegen gab es Hilfe durch gleich zwei Marineros.
Das Restaurant »Katarina« ist geöffnet, offensichtlich gibt es hier kein Personalproblem, ich habe mindestens sieben Servicekräfte gezählt. Man sitzt sehr schön am Wasser, die Preise sind wirklich zivil und die Qualität ist bemerkenswert. Wir haben jedenfalls sehr gut gegessen. Der Innenraum ist in einem restaurierten Marinegebäude untergebracht und geschmackvoll maritim eingerichtet. Daneben eine Bar, wo man auch auf dem Dach sitzen kann.
Es gibt einen kleinen Marineshop, ebenfalls mit zivilen Preisen. Wir haben dort für einen kompletten Heckduschkopf 12,44 EUR bezahlt. Im ersten Stock des Rezeptionsgebäudes öffnet ein Laden, in dem man edle Spirituosen, kubanische Zigarren und kaltes Bier kaufen kann.
Die Dame von der Rezeption sagte mir, dass in der nächsten Saison ein Minimarkt und ein weiterer Auto-Parkplatz dazu kommen. Und: Sie hat unser Boot um 1 m kürzer gemacht, wir haben 60 EUR bezahlt. Alles in Allem sehr angenehm.“
Italien, Sizilien – neue, teure Bojenfelder
Bojen statt Ankern – mit Blick auf den Schutz der Seegrasfelder aber auch unter finanziellen Aspekten werden in einigen Mittelmeerregionen zunehmend Bojenfelder installiert. So zuletzt auch in den beliebten Liparischen Inseln mit ihren Vulkanen Stromboli und Vulcano nördlich von Sizilien.
Albert Beetz, langjähriges Mitglied in der DSV Kreuzer-Abteilung, ist mit seiner Najad 440 auch in diesem Jahr seit Mai für viele Wochen auf See, im Gebiet zwischen Vibo Marina, Tropea, Liparische Inseln, Cefalù und Palermo. Dabei stieß er auf neue Bojenfelder und machte diese Erfahrungen:
Filicudi, Liparische Inseln: vor Porto di Filicudi an der Ostseite der Insel und vor Pecorini im Süden von Filicudi. Preis jeweils 60 EUR pro Nacht. Wahrscheinlich wegen dieses Tarifs kaum genutzt, die meisten Yachten liegen vor Anker. Bojen auch vor Alicudi bis dicht vor den Fähranleger. Ankern ist an dieser Stelle nicht mehr möglich. Preis hier 50 EUR pro Nacht.
Kroatien – Port of Entry Cavtat nicht erreichbar
Der schöne kleine Hafen von Cavtat ist zum Ein- und Ausklarieren bei Sportbootfahrern beliebter als die Grenzübergangsstelle im Handelshafen von Dubrovnik gute fünf Seemeilen nordwestlich. Doch wegen Bauarbeiten könnte es sein, dass die Möglichkeit dort anzulegen, bis zum Saisonende ausfällt.
„Mitte März hatte das Innenministerium mir mitgeteilt, dass der Zollkai in Cavtat ab Anfang Mai wieder zur Verfügung stehen würde“, schreibt dazu Kroatien-Experte Karl-Heinz Beständig. Der Autor eines beliebten Revierführers für die östliche Adria weiß mittlerweile auch, dass dem wohl nicht so sein wird. „Denn die Bauarbeiten sind auch in diesem Hafenteil noch immer nicht beendet. Wann sie abgeschlossen sind, weiß ich nicht. Einer meiner Leser, der kürzlich vor Ort war, teilte mir mit, dass man den Hafen Cavtat in diesem vergessen solle.“
Der Hinweis zu Cavtat kam von KA-Mitglied Wolfgang Nehse. Er war in Dubrovnik darauf hingewiesen worden, dass der Hafen Cavtat zur Zeit nicht erreichbar ist. Auch nach der Ausreise aus Montenegro war ein Versuch, die dortige Hafenverwaltung telefonisch zu erreichen, vergeblich.
Frankreich Korsika – Porto-Vecchio will eine Vorzeigemarina – bis 2028
Porto-Vecchio, ein beliebter touristischer Ort im Südosten der Mittelmeerinsel Korsika, hat viel vor und nimmt noch mehr Geld in die Hand: Das Rathaus der Stadt investiert mindestens 100 Mio. EUR in ein Zukunftsprojekt, das Standards setzen soll für die Region. Die Arbeiten haben schon begonnen.
Das Großprojekt der Gemeinde ist allerdings kein Schnellschuss, es wird bis 2028 dauern bis alle Pläne umgesetzt sind. Aber der Anfang wurde bereits gemacht: Es gibt eine erste lange Kaimauer vor der Einfahrt zum bestehenden Hafenbecken, das aus den 1960er Jahren stammt. Hinter der Kaimauer wurde und wir Land aufgeschüttet für Stellflächen und Gebäude. Am Kopf dieses Kais hat sich schon Gastronomie etabliert, von dort zweigt ein erster Schwimmsteg mit Versorgungsterminals ab.
Wie es weiter geht: Die 2022 begonnenen Tiefbauarbeiten werden sich bis 2024 hinziehen, unterbrochen während der Sommermonate. Viele Details sind zur Gestalt der Anlage noch nicht entschieden, man darf sich also derzeit noch überraschen lassen, wie der neue Sportboothafen final ausschauen wird.
Aber so viel steht fest: Die Wasserfläche des Hafens wächst von 15.000 qm auf 90.000 qm, statt 380 wird es später 803 Wasserplätze geben. Dazu mehr Manövrierraum und Platz für größere Yachten. Wobei man weiterhin auf Boote unter 10 m ausgerichtet sein möchte, die mehr als die Hälfte der Liegeplätze bekommen sollen. Für Yachten von 10 bis 30 m sind 40 % der Fläche vorgesehen, 5 % für noch größere Schiffe.
Konsequenterweise wird auch in die Infrastruktur investiert. Der geplante Travellift mit einer Tragkraft von 150 t und 12 m Breite sprengt alle heutigen Dimensionen der großen französischen Insel. Auch in puncto Umwelt will man mit der neuen Marina ganz weit vorne sein, zum Beispiel mit einer Kläranlage für Schwarz- und Grauwasser. Regenwasser soll in zwei großen Becken aufgefangen werden.