Türkei / Griechenland – Auswirkungen des Bebens
Zwei Tote und zahlreiche Verletzte sind nach dem Erdbeben in den frühen Morgenstunden des vergangenen Freitag zu beklagen. Die Sachschäden sind beträchtlich, auch in den Einrichtungen am Meer und an Schiffen, die zusätzlich durch eine Tsunami-Flutwelle ausgelöst wurden.
Das Erdbeben war damit eines der stärkeren in einer Region, in der sich immer wieder Spannungen aus dem Erdmantel entladen. Udo Hinnerkopf, Yacht-Korrespondent für die Türkei und Begründer der Wassersport-Internet-Plattform www.insidersegeln.de, lebt seit Jahrzehnten in Bodrum und schrieb auf Nachfrage an die Kreuzer-Abteilung (KA): „War das eine Nacht! So eine Gewalt haben wir hier noch nie erlebt. Das Haus war wie aus Latex und schaukelte hin und her wie eine Gummizelle. Passiert ist nichts. Wir saßen aber aus Angst vor Nachbeben die halbe Nacht mit den Nachbarn draußen auf der Straße. Bis auf ein paar gestrandete Kleinboote und vom Kurs abgekommene Autos ist hier alles wohlauf. In Kos war es schlimmer.“
Die griechische Insel wenige Seemeilen südwestlich stand von daher auch im Zentrum der Berichterstattung in den Nachrichten, nicht zuletzt weil hier die beiden Toten zu beklagen und auch die Nachbeben mit am stärksten zu spüren waren. Im Fernsehen zeigte man auch einen großen Riss in einer Kaimauer der Kos Marina. Von dort antwortete man der KA: “Niemand wurde verletzt innerhalb der Marina. Die Schäden können bald behoben werden und auch die Schäden an den Booten an Land halten sich in Grenzen.”
Achim Rollhäuser, Repräsentant der KA in Athen, informierte sich ebenfalls und berichtet: „Der Hafen von Kos hat sich einen halben Meter abgesenkt, ist aber im Wesentlichen in Ordnung geblieben. Es wird jetzt an der Anlegestelle für die Fähren entsprechend Beton aufgebaut, so dass die Fähren wieder anlegen können. Bis dahin machen sie in der Nähe fest. Die Schiffsverbindung zur Insel ist also wieder hergestellt.”
Yusuf Civelekoglu, KA-Repräsentant in Turgutreis bei Bodrum, schickte zahlreiche Bilder von gestrandeten Yachten, die darauf hindeuten, dass das Beben auch einen Tsunami ausgelöst hat, wie berichtet worden war. Angaben über die Höhe der Flutwelle gab es nicht.
Das Kandilli-Observatorium der Türkei terminierte das erste Erdbeben auf 01.31 Uhr, Zentrum östlich der griechischen Insel Kos. Die Stärke wurde mit 7,0 in der Mitte und 6,6 auf Land aufgezeichnet. Experten warnen, dass Nachbeben bis zu zwei Wochen andauern könnten.
Tunesien – Marina Cap Monastir investiert und ist preiswert
Seit vielen Jahren ist die früher beliebte Marina an der tunesischen Mittelmeerküste auch ein Repräsentant für die Kreuzer-Abteilung. Um Gäste zurückzuholen, hat man Preise gesenkt und investiert. Denn trotz Terrorgefahr ist das Land eines der stabilsten in der Region Nordafrika.
In den letzten zwei Jahren hat die Marina Cap Monastir eine Reihe von Verbesserung für Wassersportler in Angriff genommen. Zu allererst wurde in Sicherheit investiert, das Hafengelände wird nach Angaben des Marinabüros jetzt rund um die Uhr von Sicherheitskräften bewacht und zusätzlich mit Hilfe von Kameras. Auch das Büro ist nun rund um die Uhr besetzt, schreibt Zied Ben Ismail, stellvertretender Hafenkapitän.
Weitere Verbesserungen:
• Reichweite und Leistung des Wi-Fi-Netzwerks wurden erhöht.
• Sanitäranlagen und Duschen wurden renoviert.
• Der Zugang zu den Steganlagen wird wir bald nur noch mit Magnetkarten möglich sein.
• Die Marina hat sich zertifizieren lassen und ist nach eigenen Angaben die erste Marina in Afrika, die ISO 14001 Vers. 2015 erreicht.
Wolf-Rüdiger Bruns, der als Mitglied der Kreuzer-Abteilung mit seiner Yacht über viele Jahre in Tunesien war, kommentiert die Anstrengungen der Marina so: „Man kann leicht erahnen, dass der Boom der fetten Jahre vorbei ist, aufgrund der politischen Lage und der allgemeine Situation in der Straße von Sizilien, direkt vor der Haustür Tunesiens. Das spiegelt sich dementsprechend auch deutlich im Preis wieder. Der Betrag für einen heutigen Jahresvertrag entspricht dem aus dem Jahr 2000.“
Kontakt:
Capitaine de port
Tel: +216 73 462 305
E-Mail: [email protected]
Spanien Balearen – Seegras bei Cala Gat
Im Nordosten Mallorcas gibt es seit 2007 das Meeresschutzgebiet Reserva Marina Levante. Für Bootsfahrer eigentlich unproblematisch, gäbe es da nicht die Cala Gat, östlich des Hafens von Cala Rajada. Weil hier Seegras dominiert, wird das Ankern an dieser Stelle vermehrt unterbunden.
Weil sich Bootsfahrer bislang einsichtig zeigten und die Regelungen für dieses Schutzgebiet kaum bekannt bzw. einzusehen sind, blieb es auch in diesem Jahr bei Erläuterungen und Ermahnungen, Strafen wurden nicht verhängt. Kontrolliert wird der Ankerplatz vor der kleinen Bucht von den Angestellten des Unternehmens Tragsatec, die von Cala Rajada aus mit einem 10,60 m langen Motorboot und einen gut sieben Meter langen Festbodenboden-Schlauchboot operieren.
Tragsatec ist im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft und Fischfang in Madrid zuständig für den Teil des Schutzgebiets Reserva Marina Levante, der zum Staat gehört. Er ist an der Küste eine südöstliche Fortsetzung des Teils der Reserva, die von der autonomen Balearen-Regierung unter Schutz gestellt wurde, um durch Kontrolle des Fischfangs und Tauchens eine Rückgang der Fischbestände an dieser Stelle zu verhindern. So ist die Reserva Marina Levante eines von acht Meeresschutzgebieten der Balearen, aber das einzige der Balearen in der Liste des Staates.
Genau umfasst die Reserva Marina Levante der Balearen ein durch Koordinaten genauer bezeichnetes Seegebiet vor der Küste zwischen Cala Mata in der Bucht von Alcúdia und Cap des Freu, gut 2 sm NNW des bekannteren Cap de Pera. Das staatliche Schutzgebiet umfasst eine darüber hinaus gehende Wasserfläche und die Buchten zwischen Cap des Freu und der Cala Pedruscada, 0,7 sm südwestlich von Cala Rajada. Die sandigen Bereiche der dortigen Buchten Cala Molto und Cala Guya (Agulla) sind allerdings zum Ankern frei, ebenso wie Bucht vor der Playa Son Moll unmittelbar westlich der Hafeneinfahrt von Cala Rajada, wobei Anker und Kette auf Sand verbleiben müssen.
Ebenfalls erlaubte Ankergründe sind die offenen Buchten entlang der Küstenlinie zwischen Cap des Freu und Cabo Farrutx, denn hier herrscht am Meeresgrund durchweg Sand vor. Problematisch bleibt im Westen des Schutzgebietes aber eine weitere Bucht, Es Caló, eine gute Seemeile südwestlich von Cabo Farrutx, denn hier besteht der Meeresgrund überwiegend aus dem schützenswerten Seegras.
Innerhalb der Reserva Marina Levante gibt es drei Sonderzonen:
Eine Zone besonderen Schutzes im Hinblick auf Tauchen und Fischfang. Beides ist zwischen Cabo Farrutx und Sa Penya des Llamp und von dort seewärtig nach Norden komplett verboten.
Eine Schutzzone von 0,2 sm rund um den Felsen Faralló d’Aubarca. Sie wurde vorausschauend ausgewiesen, es gibt keine Restriktionen. Boote können dort ankern, aber der Grund ist felsig.
Eine Schutzzone im Seegebiet rund um die Buchten Cala Guya und Cala Molto nördlich von Cala Rajada. Auch hier gibt es keine konkreten Restriktionen.
Mit Ausnahme der Zone besonderen Schutzes sind nicht gewerblicher Fischfang (z. B. vom Boot mit nachgeschleppter Angel, aber nur an Dienstagen, Donnerstagen, Samstag und Sonntagen, jeweils von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang) und Tauchen (auch individuell) erlaubt. Taucher müssen dabei eine der 19 ausgelegten Festmachebojen nutzen. Beides bedarf jedoch einer Genehmigung, zu beantragen in der Área Funcional de Agricultura y Pesca, Administración Periférica del Estado, C/ Felicià Fuster 7, 07006 Palma.
Man sieht: Die Bucht Cala Gat ist und bleibt am Ende die kleine Problemzone des Schutzgebietes im Nordosten Mallorcas. Zumal die Hinweise in den Seekarten nicht ausreichend klar sind. In der amtlichen spanischen Seekarte 424 wurde zwar das Ankersymbol früherer Jahre auf Bitte der für den Schutz zuständigen Behörden entfernt, aber nicht durch ein Ankerverbotszeichen ersetzt. So hat dieser Hinweis auch in darauf basierenden Seekartenwerken keinen Einzug gehalten.
Von daher ist das zuständige Ministerium zuletzt praktisch vorgegangen und hat vor einigen Jahren beantragt, vier Bojen auszulegen, mit einem deutlichen Hinweis, dass ankern vor der Cala Gat nicht mehr erlaubt ist. Nach Beteiligung verschiedener Behörden könnte die Verankerung bald geschehen.
Frankreich – Korsika gleich Calvi
Die kleine Stadt im Nordwesten Korsikas ist und bleibt der erste Anlaufpunkt für die meisten Wassersportler, die an der Côte d’Azur in Richtung der großen französischen Mittelmeer-Insel ablegen. Mittlerweile dominieren dort in der Marina große Motoryachten das Bild.
Segler auf der Durchreise ziehen überwiegend das weiträumige Bojenfeld vor. Wer will, kann sich vor der Ankunft für eine Boje über UKW-Kanal 08 anmelden, aber das wird wohl nur im August notwendig sein. Eine Boje für ein Boot bis 9,99 m Länge kostet im Juli 20 EUR pro Nacht. Der Betreiber des Bojenfelds operiert unabhängig von der Marina, die sich in bester Lage unterhalb der mittelalterlichen Zitadelle befindet. Bei deren Besuch durchschreitet man ein Tor mit der Aufschrift „Civitas Calvi semper fidelis“ – die Bürger der Stadt sind immer glücklich. Danach eröffnen sich von dort wunderbare Ausblicke über die Bucht östlich der Stadt mit dem weit über 1000 m hohen Bergen im Hintergrund. Wahrhaft malerisch. In der entgegengesetzten Richtung wird man das Leuchtfeuer La Revellata sehen können, das Calvi aus zirka 20 sm Entfernung markiert.
Entlang der Marina von Calvi zieht sich eine nicht enden wollende Reihe von Restaurants, einige auch mit Tischen in der ersten Etage. Zur blauen Stunde, wenn sich die ersten künstlichen Lichter zeigen, ist das aus der Distanz ein wunderschöner Anblick, gerade im Zusammenspiel mit der dann beleuchteten Zitadelle. Später mischt sich die Musik aus einigen Restaurants dazu und noch später die aus einer Diskothek innerhalb der Zitadelle, wo bis 5 Uhr Programm geboten wird.
Übrigens: Auf den rund 100 sm zwischen Côte d’Azur und Korsika quert man das Pelagos Sanctuary, ein Schutzgebiet für große Meeressäuger. Begegnungen mit Walen, vor allem mit Finnwalen, nach dem Blauwal die zweitgrößte Walart, sind auf der Überfahrt die Regel, nicht die Ausnahme.
Kontakt Marina:
Port Xavier Colonna
Tel. +33 (0) 495 651 060
[email protected]
www.portplaisancecalvi.fr
Liegegebühren für Yachten bis 20 m Länge (kleinste Kategorie)
Juli/August: 1,32 EUR/qm; Mai/Juni/September: 0,96; Rest des Jahres: 0,60; Anlegen von 10-17 Uhr: 50%
Das Bojenfeld ist zwischen dem 1. Juni und 30. September jeden Jahres ausgelegt.
Frankreich Korsika – Bojen in der Girolata-Bucht immer teurer
An der Westküste Korsikas gibt es zwischen Calvi und Ajaccio auf circa 60 sm nur drei Plätze, die etwas Sicherheit versprechen bei aufkommendem Mistral, dem bisweilen stürmischen Nordwestwind mit Ursprung im Golfe du Lion. Das Bojenfeld im Golfe de Girolata ist eines davon.
Es ist zudem die landschaftliche Schönheit und Abgeschiedenheit des Küstenabschnitts, der Girolata (42°21’ N 008°37’ E) bei Bootsfahrern so attraktiv macht. Und so galt der Flecken viele Jahre als der malerischste Ankerplatz Korsikas. Die nach Süden offene Bucht vor dem Ort wird nach Westen durch eine Halbinsel geschützt, die von einer Burg gekrönt ist.
Doch mit Ankern ist es seit 2006 vorbei, seitdem gibt es in der Bucht ein bewirtschaftetes Bojenfeld, für dessen Nutzung man sich auf UKW-Kanal 09 anmelden soll. Auch an den Stegen kann angelegt werden. Nach gut zehn Jahren haben sich die anfänglichen Gebühren zirka verdoppelt. 2017 werden für eine 11,50 m lange Yacht pro Nacht an der Boje/am Steg folgende Preise verlangt: 49/66 Euro (15.7. bis 22.8.), 43/60 Euro (20.6. bis 14.7.), 30/36 Euro (16.5. bis 19.6. und 29.8. bis 25.9.), 23/28 Euro (26.9.bis 15.5.). Hinzu kommt pro Person eine Kurtaxe von 20 Cent pro Tag. Für Mehrrumpfer gibt es einen Aufschlag von 60 Prozent in den beiden teuersten Saisonzeiten. Die Bojenplätze sind ab 11.00 Uhr zu räumen. Festmachen zwischen 9 und 18 Uhr ist preiswert. Trinkwasser am Steg aufzunehmen, wird mit 10 Cent pro Liter berechnet. Es gibt ein WLAN-Netz, in das man sich für 1 Euro pro Stunde oder 5 Euro über Nacht für 24 Stunden einloggen kann. An Land ein kleiner Lebensmittel-Laden. Restaurants bei den Landungsstegen und in Richtung Kastell.
Kontakt: Port de Girolata, Tel. +33–(0)4 95–50 02 52, Fax +33–(0)4 95–50 05 16, UKW-Kanal 09, E-Mail: [email protected], www.port-girolata.com
Italien Sizilien – Zwei Wochen kostenlos in neuer Marina
Wenn das nicht ein bemerkenswertes Angebot ist: Die neue Marina Capo d´Orlando an Nordküste der größten italienischen Insel Sizilien bietet in den zwei Wochen vor und über die Eröffnung am 13. Juli deutschsprachigen Eignern von Yachten über 12 m Länge einen kostenlosen Liegeplatz an.
Darüber informiert MPN Marinas. Die Marina Capo d´Orlando in Sichtweite der Äolischen Inseln wird Teil dieses kleinen italienischen Verbunds von einem halben Dutzend Sportboothäfen, die sich auf einen bestimmten Qualitätsstandard beim Service verpflichtet haben und fremdsprachengeschultes Personal einsetzen. MPN bietet Mitgliedern der Kreuzer-Abteilung seit circa einem Jahr Sonderkonditionen an.
Capo d´Orlando mit 553 Liegeplätzen wird am 13. Juli 2017 eröffnet. Vom 1. bis zum 15. Juli sind die Liegeplätze ab 12 m Länge kostenlos. Davon erwartet man sich zur Eröffnung ein schönes Bild anstelle eines zu leeren Hafenbeckens. Beim aktuellen Angebot gehen nur Strom und Wasserverbrauch auf die Rechnung der Eigner. Eine Reservierung wird empfohlen: [email protected], T. +39 338 716328 (deutschsprachig).
Neue KA-Repräsentanz in Palma de Mallorca
Mallorcas Beliebtheit bei Wassersportlern ist ungebrochen, trotz der im Mittelmeer-Vergleich sehr hohen Liegegebühren. Vor allem die Inselhauptstadt Palma liegt im Trend und dort, Richtung Calanova und Puerto Portals, hat die Kreuzer-Abteilung jetzt einen neuen Repräsentanten.
Der neue ehrenamtliche Mitarbeiter der KA im Raum Palma de Mallorca heißt Daniel Asmus. Schon die Eltern Arndt und Constanze Asmus waren Mitglieder der Kreuzer-Abteilung. Er war auf vielen ihrer Törns an Bord und ist mit ihnen um die Welt gesegelt.
Danach folgten sechs Jahren im Yachtcharter-Geschäft, überwiegend auf großen Yachten in der Karibik und im Mittelmeer. Nun hat sich Daniel Asmus mit seiner Frau Martina, die ihn auf vielen Schiffen begleitete, auf Mallorca niedergelassen. Mit der neuen Firma DMA Yachting betätigen sich beide als Vermittler von Chartertörns und haben sich dabei auf Reviere und Schiffe spezialisiert, die sie persönlich gut kennen. Ein weiteres Tätigkeitsfeld ist die Betreuung von Yachten und Hilfe bei Reparaturen. KA-Mitglieder haben die Möglichkeit, die Anschrift von Daniel Asmus als Lieferadresse zu nutzen. Das sollte aber nur nach vorheriger Absprache geschehen.
Im Norden der Insel hat die Kreuzer-Abteilung mit Annika Möller eine weitere Vertretung auf Mallorca. Sie ist die Tochter von Gottfried Möller, der vor ihr über viele Jahre als Ansprechpartner für Mitglieder fungierte. „Wir freuen uns sehr, dass jetzt wieder ein Repräsentant in Palma die Flagge der KA zeigt“, sagt neue Inhaberin von Sail & Surf in Port de Pollensa. „Es ist halt der zentrale Ort auf der Insel.“
Kontakt:
Daniel Asmus, DMA Yachting SL
Repräsentant Palma de Mallorca
C/ Joan Sastre, 6, Planta Bajo C
07015 San Augustin
Mallorca, Balearen, Spanien
www.dmayachting.com
[email protected]
Mobil 1 +34 639 053 238
Mobil 2 +34 678 368 304
Italien Sardinien – Richtig einlaufen in Oristano
Die Marina di Oristano liegt circa in der Mitte der Westküste Sardiniens und an törnstrategisch wichtiger Stelle. Aber nicht nur der Zahn der Zeit hat an der Anlage genagt, auch Sandeintragung setzt ihm seit Jahren mächtig zu. Wer hinein will, muss unbedingt festgelegten Kursen folgen.
Zwei Meter Tiefgang sind zudem das absolute Maximum und auch damit wird man den Kiel sicher da und dort durch den weichen Grund ziehen. So lautet die Empfehlung des Marina-Direktors, nicht zu wenig Fahrt im Schiff zu haben, um ein Steckenbleiben zu vermeiden. Zudem hat er einen Plan zeichnen lassen, auf dem die Kurslinien vermerkt sind:
Ab dem Kopf der Außenmole einlaufend Kurs rw 290° (auslaufend rw 110°) auf das grüne Feuer am Kopf der Innenmole des südlichen Hafenbeckens.
Wer zur Tankstelle muss/möchte, muss einmal den Kurs ändern, dort wo auf der Innenseite der Außenmole „VHF CH9“ in großen Lettern an der Molenwand steht. Und zwar dort auf rw 346° (auslaufend rw 166°). Das führt mittig zwischen die grünen und roten Feuer am Eingang zum nördlichen Teil des Hafenbeckens, das im vorderen Teil an Steuerbord einlaufend die Tankstelle und das Travellift-Becken beherbergt.
Die Marina di Oristano wird gerne besucht, weil es der erste anlaufbare Yachthafen ist von oder nach Carloforto, Isola Sant Pietro, respektive Portoscuso, gegenüber am sardischen Inselfestland gelegen.
Beide Orte liegen im Südwesten der großen italienischen Insel, die Distanz nach Oristano beträgt auf direktem Kurs rund 50 sm. Dazwischen gibt es mit Buggeru nur einen Sportboothafen. Der ist jedoch komplett versandet und kann nur noch von kleinen Motorbooten besucht werden. Nördlich von Oristano liegen die nächsten Sportboothäfen erst bei der Ortschaft Bosa, eine Distanz von weiteren 25 sm.
Kontakt:
Porto Turistico Torregrande, 09170 Oristano (OR)
Tel./Fax +39 0783 22189
[email protected]
www.marinaoristanesi.it
Kroatien – Ausklarieren wird kontrolliert
Kroatien ist EU-Mitglied seit Juli 2013, aber noch nicht Teil des sogenannten Schengen-Raums, in dem die Grenzkontrollen zwischen den Mitgliedsstaaten entfallen. Deshalb hat Kroatien nun seine Kontrollen an den Seegrenzen verschärft und fordert von Ankommenden Ausklarierungspapiere.
Betroffen von dieser neuen Gangart, mit der sich Kroatien für die Aufnahme in den Schengen-Raum qualifizieren möchte, sind vor allem Wassersportler, die aus Italien kommen. Denn hier ist es seit vielen Jahren völlig unüblich, ein- bzw. auszuklarieren. Und die Behörden tun sich – obwohl, wie die Marinas, aus Kroatien informiert – entsprechend schwer mit der neuen Anforderung. Sprachschwierigkeiten machen die Sache nicht einfacher. In der Konsequenz versucht man überwiegend, diesen Verwaltungsakt zu vermeiden.
„Wer Probleme in Italien mit dem Ausklarieren hat, sollte einen Abstecher nach Slowenien machen und dort ausklarieren“, empfiehlt deshalb Kroatien-Experte Karl-Heinz Beständig. Denn wer keinen Nachweis über das Ausklarieren in einem anderen Land vorlegen kann, könnte bestraft werden. Berichte darüber gibt es jedoch noch nicht.
Peter Markowitz, Repräsentant der Kreuzer-Abteilung in der Marina Aprilia Marittima, Lignano, ergänzt diese Erfahrung: „Zwar verlangt Kroatien eine Crewliste mit Ausreisestempel von italienischen Behörden. Es reicht aber offensichtlich die ausgedruckte Kopie einer E-Mail an die Polizei, Carabinieri (Militärpolizei) etc. mit angehängter Crewliste.“
Kroatien – Nautik-Infos für das Smartphone
Das kroatische Ministerium für Seefahrt, Verkehr und Infrastruktur (MPPI) hat eine Wassersport-App herausgebracht, die viele nützliche Informationen und eine Notruf-Funktion enthält. Für den Zugriff darauf muss man sich einmalig mit seinen Telefonnummern registrieren und Internet-Zugang haben.
Die App „Nautical Info Service Croatia“ ist für IOS- und Android-Endgeräte verfügbar und beinhaltet unter anderem eine Übersicht der Marinas mit Kontaktdaten, eine Liste der Bojenfelder und ihrer Betreiber samt Telefonnummern, und ein Verzeichnis der Tankstellen und der Hafenämter. Man kann über Listen oder Karten suchen und zugreifen. Auch Wetterberichte können aufgerufen werden. Alle Informationen sind nur verfügbar, wenn das Endgerät eine Netzverbindung hat, also nicht offline. Das gilt auch für integrierte die Notruf-Funktion auf dem Startbildschirm unten.
Wie aktuell die Informationen in der App sind bzw. gehalten werden, ist in der Summe der Details kaum einschätzbar. Die Liste der Bojenfelder hat auf jeden Fall schon die Kritik des Spezialisten ausgelöst. Nach einigen Stichproben sagte Wolfgang Götzinger, der eine kostenlose Webseite betreibt, auf der alle Bojenfelder Kroatiens mit Lage, Karte, Kontakt-Daten und Preisen gelistet sind (www.wosamma.at), gegenüber der Segelzeitschrift Yacht, dass diverse Bojenfelder fehlten beziehungsweise deren Lage nicht korrekt eingezeichnet sei. Das sei in der Vergangenheit schon immer ein Problem dieser vom Ministerium herausgegebenen Liste. Sie hinke dem aktuellen Stand mindestens ein Jahr hinterher.